Allergien & Pollen
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Pollenallergie und Haut Ursachen, Symptome und die richtige Pflege 

Das Wichtigste auf einen Blick  
  • Bei einer Allergie bekämpft das Immunsystem normalerweise harmlose Stoffe aus der Umwelt, z.B. Pollen, Hausstaubmilben oder Insektengift, wie gefährliche Krankheitserreger. Diese übersteigerte Entzündungsreaktion löst zahlreiche Beschwerden aus, u.a. Niesattacken, tränende und juckende Augen, Husten oder Atemnot. 
  • Da die Haut einen wichtigen Teil des Immunsystems darstellt, kann eine Allergie auch hier verschiedene Symptome auslösen, z.B. starken Juckreiz, Rötungen, Schwellungen oder Quaddeln. 
  • Ist die Hautbarriere durch eine unpassende Hautpflege und/oder eine Hautkrankheit wie Neurodermitis nicht mehr intakt, können Allergene noch leichter eindringen und es kann noch häufiger zu allergischen Reaktionen kommen.
  • Abhängig davon, wie schnell und wogegen der Körper eine Allergie entwickelt, unterscheiden Ärztinnen und Ärzte vier verschiedene Allergie-Typen. Der Soforttyp und der Spättyp sind die häufigsten. 
  • Hierzulande sind fast ein Drittel (31%) der Erwachsenen von mindestens einer Allergie betroffen. Frauen berichten insgesamt häufiger davon als Männer. 
  • Allergische Haut sollte nur mit Produkten gepflegt werden, die konsequent auf Inhaltsstoffe verzichten, die die Haut zusätzlich reizen können, z.B. Duft- und Farbstoffe und Konservierungsstoffe. Zudem sollte die Haut regelmäßig mit Feuchtigkeit und mit hautähnlichen Lipiden versorgt werden, die die Hautbarriere regenerieren und stärken. 
  • Ein Allergie-Verdacht sollte ärztlich abgeklärt werden. Es stehen mittlerweile zahlreiche Medikamente zur Verfügung, die allergische Reaktionen lindern und verhindern können. Eine spezifische Immuntherapie (SIT), auch Hyposensibilisierung genannt, kann die Beschwerden in vielen Fällen dauerhaft und deutlich reduzieren.

Wenn Dein Immunsystem überreagiert

Beim Thema Pollenallergie und Haut überlegst Du vielleicht gerade, was diese beiden Themen miteinander zu tun haben. Normalerweise äußert sich eine Pollenallergie (ugs. Heuschnupfen) doch vor allem durch nervige Niesattacken, ständiges Naselaufen (Fließschnupfen), eine verstopfte Nase und/oder durch juckende, tränende Augen. Was haben diese sicher lästigen Beschwerden mit Deiner Haut zu tun?


Eine Menge! Das wird schnell klar, wenn wir uns hier mit Dir zusammen anschauen, was genau bei einer Allergie im Körper passiert, denn: In diesem Moment reagiert Dein Immunsystem auf eigentlich harmlose Stoffe aus der Umwelt so, als wären es gefährliche Krankheitserreger – und Deine Haut ist ein wichtiger Teil Deines Immunsystems.

Kurz & knapp: Was ist eine Allergie?  

Eine Allergie bezeichnet laut dem Robert Koch Institut (RKI) in Berlin eine übersteigerte Antwort des Immunsystems auf einen normalerweise harmlosen Stoff aus der Umwelt1.

Dein Immunsystem setzt sich aus drei schlagkräftigen Teilen zusammen, die gemeinsam rund um die Uhr und ein Leben lang dafür sorgen, dass möglichst keine Krankheitserreger eindringen und dann ihr Unwesen treiben:

Dazu zählt, wie schon erwähnt, die Haut als mechanische Schutzschicht, die zudem einige Stoffe freisetzt, die Keime abtöten können. Zusätzlich produzieren die Schleimhäute (Mund, Nase, Atemwege, Darm), ihr Name verrät es schon, Schleim, der Krankheitserreger bindet und abtransportiert. Weitere Körperflüssigkeiten (Magensäure, Speichel, Tränenflüssigkeit) sind ebenfalls so zusammengesetzt, dass sie potenziell schädliche Mikroorganismen hemmen oder sogar vollständig auflösen können.
Gelingt es Krankheitserregern dennoch, die körpereigenen Barrieren zu überwinden, können spezielle Immunzellen mithilfe von sogenannten Mustererkennungsrezeptoren sehr schnell überprüfen, ob es sich um körpereigene oder körperfremde Strukturen handelt. Viren, Bakterien oder Pilze werden dadurch sofort erkannt. In der Haut befinden sich verschiedene Zellen des angeborenen Immunsystems, auch die Hautzellen (Keratinozyten) selbst gehören dazu. Unterstützt werden sie von Langerhans-Zellen, Makrophagen (Fresszellen), dendritischen Zellen und Mastzellen, die den Botenstoff Histamin ausschütten, der auch bei Allergien eine wichtige Rolle spielt. Mit dieser „Mannschaft“ kann das angeborene Immunsystem Krankheitserreger innerhalb von Minuten bis Stunden bekämpfen. 
Falls das angeborene Immunsystem Krankheitskeime nicht schnell genug eliminieren kann, werden besondere weiße Blutkörperchen aktiv: die dendritischen Zellen. Sie stellen die Verbindung zwischen dem angeborenen und dem erworbenen (adaptiven) Immunsystem her, indem sie Krankheitserreger aufnehmen, zerteilen und diese Bruchstücke verschiedenen T-Zellen in den Lymphknoten präsentieren. Die T-Zellen aktivieren daraufhin weitere Immunzellen (B-Zellen), die dann mit der Produktion von Antikörpern (Immunglobulinen) beginnen. Sie bilden das Gedächtnis des erworbenen Immunsystems. Es hat „gelernt“, wie es einen bestimmten Erreger bekämpfen muss und kann dadurch, wenn er nochmal in den Körper eindringt, viel schneller und effektiver darauf reagieren. des erworbenen Immunsystems. Es hat „gelernt“, wie es einen bestimmten Erreger bekämpfen muss und kann dadurch, wenn er nochmal in den Körper eindringt, viel schneller und effektiver darauf reagieren.

Haut und Immunsystem sind eng verzahnt

Wie eng Haut und Immunsystem miteinander verzahnt sind, lässt sich auch gut an den beiden Hautkrankheiten Neurodermitis (atopische Dermatitis) und Psoriasis (Schuppenflechte) veranschaulichen:

  • Neurodermitis: Bei Menschen mit Neurodermitis ist die Zusammensetzung der Hautfette, insbesondere der Ceramide, verändert. Dadurch wird die Barrierefunktion der Haut geschwächt, was den Feuchtigkeitsverlust begünstigt und das Eindringen von Allergenen erleichtert. Außerdem haben viele Menschen mit Neurodermitis genetische Veränderungen im Filaggrin-Gen, wodurch die Haut weniger natürliche Feuchthaltefaktoren (NMFs) produziert und dadurch anfälliger für Austrocknung und Irritationen wird. Das Immunsystem von Menschen mit Neurodermitis ist oft fehlreguliert und reagiert übermäßig auf Umweltreize wie Pollen oder Hausstaubmilben. Dabei sind sowohl allergische (IgE-vermittelte) Mechanismen als auch eine gestörte T-Zell-Regulation beteiligt, was zu einer chronischen Entzündungsreaktion mit Rötungen, Schwellungen und starkem Juckreiz führt.
  • Psoriasis (Schuppenflechte): Übereifrige Immunzellen, vor allem T-Zellen, die zum erworbenen Immunsystem gehören, greifen Hautzellen an und lösen so eine chronische Entzündung aus. Die Haut reagiert darauf mit einer stark beschleunigten Zellneubildung. Die Hautzellen häufen sich an der Hautoberfläche und bilden dabei die charakteristischen schuppigen Plaques. Ähnlich wie bei Neurodermitis kann auch bei der Schuppenflechte die Hautbarriere gestört sein. Darum können auch Menschen mit Schuppenflechte schneller und empfindlicher (allergisch) auf eigentlich harmlose Umweltreize mit Hautreaktionen reagieren.

  • Wann, bei wem und warum genau das Immunsystem übersteigert auf harmlose Stoffe aus der Umwelt reagiert und wieso es bei einigen Hauterkrankungen sogar körpereigene Strukturen angreift, ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. Auf jeden Fall spielen genetische Faktoren eine Rolle. Die sogenannte Hygiene-Hypothese geht darüber hinaus davon aus, dass Menschen, deren Immunsystem in der Kindheit öfter Kontakt mit Krankheitserregern und anderen Mikroorganismen hatten und dadurch „trainiert“ wurde, seltener Allergien und Autoimmunerkrankungen entwickeln. Darüber hinaus beeinflusst mittlerweile auch der Klimawandel das Auftreten, die Häufigkeit und die Schwere allergischer Erkrankungen, da die Pollensaison zunehmend verlängert wird.1.

Vier verschiedene Allergie-Typen

Je nach Geschwindigkeit und Art der Immunreaktion, unterscheiden Forscher:innen vier verschiedene Allergie-Typen1


  • Typ I (Soforttyp): Die allergischen Beschwerden entwickeln sich innerhalb weniger Sekunden bis Minuten. Typische Beispiele sind die Pollenallergie (allergische Rhinitis/ Konjunktivitis), Lebensmittelallergien, allergisches Asthma, Nesselsucht (Urtikaria) und die Insektengift-Allergie. Beim Soforttyp schütten überaktive Mastzellen vor allem den Botenstoff Histamin aus und lösen so auch typische Hautreaktionen wie Juckreiz, Rötungen, Quaddeln und/oder Schwellungen aus. 
  • Typ II (zytotoxischer Typ): Bei diesen Allergien bildet das Immunsystem Antikörper, gegen körpereigene Zellen mit bestimmten Antigenen, insbesondere Blutzellen. Hautreaktionen sind für diesen Allergie-Typ eher untypisch, können aber als Begleiterscheinung der Zellstörung auftreten, z.B. in Form von Haut- und Schleimhautblutungen oder Blasenbildung . Die allergische Reaktion tritt etwa nach 6-12 Stunden auf. Zu den Hauptauslösern gehören vor allem bestimmte Medikamente, z.B. Penicillin, aber auch Bluttransfusionen mit inkompatiblen Blutgruppen. 
  • Typ III (Immunkomplex-Typ): Das Immunsystem bildet Antikörper, die sich mit einem Allergen (Antigen) zu sogenannten Komplexen verbinden, die sich dann in den kleinen Blutgefäßen ablagern. Dazu kommt es typischerweise nach 4-10 Tagen, in einigen Fällen auch schon innerhalb von 6-12 Stunden. Betroffen sind vor allem kleine Blutgefäße in den Gelenken, Nieren und Lungen, seltener auch der Haut. Es können sich Hautausschläge und entzündliche Hautveränderungen entwickeln. Ein Beispiel ist die Serumkrankheit. Auch die Autoimmunkrankheit Lupus erythematodes (SLE), bei der es zu einem schmetterlingsförmigen Hautausschlag im Gesicht kommt, gehört zu diesem Allergie-Typ. 
  • Typ IV (Spättyp): Allergien dieser Art entstehen in zwei Phasen, die bis zu 72 Stunden in Anspruch nehmen. In der ersten Phase dringt ein körperfremder Stoff (Allergen) in die Haut ein, z.B. Nickel oder Duftstoffe in Kosmetika. Dendritische Zellen in der Haut nehmen das Allergen auf, zerlegen es in kleine Fragmente und präsentieren diese bestimmten T-Zellen in den Lymphknoten. Die T-Zellen „lernen“ dadurch, das Allergen als gefährlich einzustufen. Sie zirkulieren danach als Gedächtniszellen im Körper und die Person ist nun sensibilisiert. In der zweiten Phase gelangt das Allergen erneut in den Körper. Die Gedächtnis-T-Zellen erkennen es nun schneller und setzen Entzündungsbotenstoffe (Zytokine) frei. Es entstehen Rötungen, Schwellungen, Juckreiz, Bläschen oder Ekzeme, meist dort, wo das Allergen Hautkontakt hatte. Beispiele für den Spättyp sind Kontaktallergien, Mallorca-Akne aber auch Abstoßungsreaktionen nach Organ-Transplantationen.

Welche Allergien betreffen die Haut? 

Das Robert Koch Institut (RKI) in Berlin geht davon aus, dass allergische Erkrankungen in den vergangenen Jahrzehnten weltweit stark zugenommen haben und schätzt, dass allein hierzulande 20 bis 30 Millionen Menschen von Allergien betroffen sind und tendenziell immer früher im Leben allergische Reaktionen entwickeln2,3. In einer Umfrage des RKI gab fast ein Drittel (31%) der Erwachsenen an, von einer Allergie betroffen zu sein. Frauen berichteten insgesamt häufiger von allergischen Reaktionen als Männer4. Das RKI hat für verschiedene Allergien auch die sogenannte Lebenszeitprävalenz (LZP) ermittelt. Sie gibt an, wie viele von 100 Frauen oder Männern hierzulande irgendwann in ihrem Leben (bis zum Zeitpunkt der Befragung) eine bestimmte Allergie hatten.4 Die folgende Grafik zeigt die Ergebnisse.

Wie Viele Erwachsene Haben hierzulande eine Allergie?

Neurodermitis und Allergien oft gekoppelt

Bei Neurodermitis handelt es sich um eine chronische Hauterkrankungund keine Allergie, dennoch taucht sie hier unter den Allergien mit auf, weil sie mit allergischen Erkrankungen verknüpft ist. Zudem sind viele Menschen mit Neurodermitis oft auch sogenannte Atopiker:innen. Damit meinen Fachleute, dass sie zu Familien gehören, in denen allergische Erkrankungen gehäuft auftreten. Insbesondere die Haut und die Schleimhäute von Atopiker:innen reagieren überempfindlich auf potenzielle Allergene. Darüber hinaus haben Atopiker:innen erhöhte Spiegel des Immunglobuline E (IgE), das bei allergischen Reaktionen eine zentrale Rolle spielt. Dies führt dazu, dass viele Menschen mit Neurodermitis zusätzlich z.B. unter Heuschnupfen, einer Hausstaubmilben-Allergie oder allergischem Asthma leiden. Mediziner:innen sprechen in diesem Zusammenhang auch vom „atopischen Formenkreis“.

Atopiker:innen sind also eine Teilgruppe von Menschen mit Allergien, bei denen sich zudem einige charakteristische Körpermerkmale zeigen können5

Insektengift-Allergien und Kontaktallergien

Bei einer Insektengift-Allergie treten die ersten Symptome oft auf der Haut, es können aber auch schwere allergische Reaktionen folgen. Hat eine Biene, Wespe oder Hornisse zugestochen, schwillt die Einstichstelle bei Betroffenen typischerweise stark an (mehr als 10 cm und länger als 24 Stunden). Sie schmerzt, juckt stark und brennt. In schweren Fällen kann es zu einer systemischen allergischen Reaktion mit Atemnot, Schwellungen im Gesicht oder Kreislaufproblemen kommen, die eine Notfallbehandlung erfordern. 

Menschen, die z.B. beruflich immer wieder mit bestimmten Stoffen in Berührung kommen, können ein allergisches Kontaktekzem entwickeln. Friseur:innen, Kosmetiker:innen, Bäcker:innen und Pflegekräfte sind davon besonders häufig betroffen. Zu den häufigsten Auslösern einer Kontaktallergie gehören 

  • Latex 
  • bestimmte Metalle (z.B. Nickel, Kobalt) 
  • Klebstoffe (z.B. in Pflastern) 
  • Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe (z.B. in Waschmitteln) 
  • ätherische Öle 
  • Reinigungs- und Lösungsmittel 
  •  

    Nachdem die Haut mit dem auslösenden Stoff (Allergen) direkt in Berührung gekommen ist, setzt mit einer gewissen Verzögerung eine Entzündungsreaktion ein. Es können Bläschen, wunde und nässende Hautstellen, gerötete und trockene Areale, leichte Schwellungen oder feine Schuppen entstehen. Die Sensibilisierung gegen ein Allergen entwickelt sich häufig erst nach wiederholtem Kontakt, sodass die Allergie erst nach Jahren im Berufsfeld auftreten kann.

    Gar nicht lecker: Lebensmittelallergien

    Sowohl gegen Zutaten, die häufig gegessen werden, z. B. Milch, Eier, Weizen, Soja oder Erdnüsse, als auch gegen Lebensmittel, die selten konsumiert werden, z. B. Garnelen, Paranüsse oder Chiasamen, kann sich eine Allergie entwickeln. Häufig wird in diesem Zusammenhang auch fälschlicherweise von einer „Histamin-Allergie“ gesprochen. Tatsächlich können histaminreiche Lebensmittel (z. B. reifer Käse, geräucherte Wurst, Rotwein, Sauerkraut) oder Lebensmittel, die die Histamin-Ausschüttung fördern (z. B. Zitrusfrüchte, Tomaten, Erdbeeren, Schokolade, Nüsse) zu allergieähnlichen Hautreaktionen wie Juckreiz und Rötungen führen. Trotzdem handelt es sich in diesem Fall nicht um eine Allergie, sondern vielmehr um eine Intoleranz, weil der Körper das Histamin nicht richtig abbauen kann, das Immunsystem daran aber nicht beteiligt ist.

    Bei einer „echten“ Lebensmittelallergie, bei der das Immunsystem gegen bestimmte Nahrungsmittel Antikörper (Immunglobuline) bildet, kommt es typischerweise zu folgenden Beschwerden:

    • Haut: Quaddeln, Juckreiz, Schwellungen
    • Atemwege: Niesen, allergischer Schnupfen, Asthma
    • Magen-Darm: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall

    In schweren Fällen kann es zu einer Anaphylaxie kommen, die Atemnot, Blutdruckabfall bis hin zu einem Kreislaufversagen auslösen kann.

    Zudem kann es sich bei Lebensmittelallergien auch um eine sogenannte Kreuzallergie handeln. So entwickeln z. B. Menschen mit einer Birkenpollen-Allergie oft auch allergische Symptome, wenn sie Äpfel, Haselnüsse oder Karotten zu sich nehmen, weil ihr Immunsystem all diese Allergene als ähnlich erkennt und sie fälschlicherweise als Bedrohung einstuft.

    Sonderfall: Sonnenallergie 

    Rötungen, Pusteln, Bläschen, Juckreiz - die Symptome gleichen denen einer „klassischen“ Kontaktallergie, aber: Bei einer Sonnenallergie handelt es sich ebenfalls nicht wirklich um eine Allergie. Vielmehr handelt es sich um eine Überempfindlichkeitsreaktion der Haut auf Sonnenlicht, bei der der natürliche Anpassungsmechanismus der Haut gestört ist. Normalerweise reagiert die Haut auf Sonnenlicht mit einer verstärkten Produktion von Pigmenten (Melanin). Diese lassen die Haut braun aussehen und schützen das Erbgut in den Hautzellen vor der schädigenden UV-Strahlung. Die Haut von Menschen mit einer Sonnenallergie reagiert dagegen auf das Sonnenlicht sehr schnell mit Juckreiz, Hautrötungen und Bläschenbildung. Die häufigste Form ist die Polymorphe Lichtdermatose (PLD), eine sonnenbedingte Hautreaktion mit unterschiedlichen Hautveränderungen wie Bläschen, Pusteln und Quaddeln. In Mitteleuropa leiden etwa 20 Prozent der Bevölkerung darunter. Betroffen sind vor allem junge, hellhäutige Frauen.

    Allergien und eine gestörte Hautbarriere

    Normalerweise sorgt eine intakte Hautbarriere dafür, dass die Haut nicht zu viel Feuchtigkeit verliert und sie vor potenziell schädlichen Umwelteinflüssen schützt. Doch bei vielen Hautproblemen und -krankheiten ist diese wichtige körpereigene Schutzbarriere nicht mehr intakt. Das kann im Zusammenhang mit Allergien zwei Folgen haben:

    • Stoffe (Allergene), auf die der Körper bereits allergisch reagiert, können durch eine beeinträchtigte Hautbarriere noch leichter in den Körper eindringen. Infolgedessen kann es noch häufiger und noch stärker zu allergischen (Haut-)Reaktionen kommen.
    • Insbesondere bei schubweise verlaufenden Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Rosacea oder Schuppenflechte (Psoriasis) können allergische Reaktionen neue Krankheitsschübe begünstigen oder diese verstärken. Bei Rosacea spielen vor allem Umweltfaktoren und Entzündungsreaktionen eine Rolle. Ein Schub von Neurodermitis oder Psoriasis kann wiederum die Hautbarriere weiter schwächen, wodurch allergische Reaktionen häufiger oder intensiver auftreten können.

    Vor allem bei einer Pollen-, Tierhaar-, Hausstaubmilben- oder Lebensmittelallergie kann die Haut dadurch vermehrt mit folgenden Symptomen reagieren:

    • Juckreiz
    • Rötungen
    • Schwellungen
    • Schuppenbildung
    • Trockenheit
    • Bläschenbildung

    Eine geschwächte Hautbarriere kann aber nicht nur allergische Reaktionen verstärken, sondern auch das Risiko für Infektionen durch Bakterien oder Pilze erhöhen.

    Auch eine falsche Hautpflege kann die Hautbarriere schädigen

    Das Angebot an Hautpflegeprodukten ist riesig. Angesichts der großen Auswahl ist das Risiko hoch, eine Creme zu wählen, die nicht optimal zu den individuellen Hautbedürfnissen passt. Auch aus diesem Grund haben wir das PHYSIOGEL® Sortiment möglichst einfach und übersichtlich gestaltet, damit Du schneller findest, was Deine Haut braucht. Pflegeprodukte mit ungeeigneten Inhaltsstoffen können bestehende Hautprobleme verstärken oder neue Irritationen oder allergische Reaktionen auslösen.

    Vor allem folgende Inhaltsstoffe können die Hautbarriere beeinträchtigen:

    • Farbstoffe
    • Duftstoffe
    • Paraffine
    • Silikone
    • Klassische Emulgatoren
    • Klassische Konservierungsstoffe
    • Mikroplastik

    Wo immer es möglich ist, verzichten wir daher bei unseren Produkten ganz bewusst auf diese Zusätze. Das ist unser „Ohne-Prinzip“. Wertvolle und besonders hautverträgliche Wirkstoffe wie Panthenol, Palmitoylethanolamid (PEA) und Squalan regen die natürliche Reparatur der Haut an und erhöhen so ihre Schutzfunktion.

    Zudem ahmen unsere Pflegeprodukte die Struktur der natürlichen Lipide der Haut nach und fügen sich perfekt in die Hautbarriere ein. Dadurch wird die Haut regeneriert und Feuchtigkeitsverluste verhindert. Das ist unsere innovative BioMimetic Technologie.

    Die richtige Pflege bei Allergien und allergischer Haut 

    Egal, ob deine Haut bereits durch eine Allergie beeinträchtigt ist oder durch Trockenheit, Juckreiz und Irritationen besonders empfindlich reagiert – die richtige Pflege kann helfen. Sie sollte die Haut nicht zusätzlich reizen, ausreichend Feuchtigkeit spenden und die Hautbarriere stärken, um das Eindringen von Allergenen zu verringern. 

    Mit unseren Produkten und unserem „Ohne-Prinzip“ (siehe oben) gelingt Dir das ganz unkompliziert. Du kennst Deinen Hauttyp bereits? Dann findest Du die passende Pflege für Dich ganz leicht und übersichtlich: Der PHYSIOGEL® Farbcode weist Dir den Weg zu den Produkten, die perfekt an die Bedürfnisse Deiner Haut angepasst sind:

    Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt Dich

    Du bist noch unsicher, welchen Hauttyp Du hast, der Weg in die Apotheke, ein Kosmetikstudio oder eine Hautarzt-Praxis ist Dir aber zu aufwendig? Dann nutze stattdessen die KI-Hautanalyse von PHYSIOGEL®.

    Lade einfach mit Deinem Smartphone ein aktuelles Selfie von Dir hoch und erfahre nur wenige Sekunden später, welchen Hauttyp Du hast und in welchem Zustand sich Deine Haut momentan befindet. Zusätzlich erhältst Du dazu passende Produktempfehlungen aus unserem Sortiment.

    Der Clou: Hast Du ein Produkt von uns bereits eine Zeit lang verwendet, kannst Du die KI-Hautanalyse wiederholen, um festzustellen, wie sehr sich der Zustand Deiner Haut bereits verbessert hat.

    KI-Hautanalyse 

    Bestimme jetzt Deinen Hauttyp 

    Hast Du eher normale, ölige oder trockene Haut? In welchem Zustand ist sie gerade, und wie viel Pflege braucht sie? Finde es heraus! Alles, was Du dafür brauchst, ist Dein Smartphone. Du nimmst einfach ein Selfie auf – und den Rest erledigt eine Künstliche Intelligenz (KI).


    Folgende Produkte von uns sind bei Allergien und einer zu allergischen Reaktionen neigenden Haut besonders gut geeignet. Stell sie Dir zu Deiner persönlichen Pflegeroutine zusammen:

    Haarewaschen
    Gerade Menschen mit einer Pollenallergie (Heuschnupfen) sollten sich regelmäßig und vor allem abends vor dem Schlafengehen die Haare waschen. So lassen sich Pollen und andere Allergene aus den Haaren entfernen, bevor sie die Kopfhaut reizen oder im Schlaf eingeatmet werden. Unser Scalp Care extra milde Shampoo eignet sich dafür perfekt. Es enthält besonders milde Tenside und pflegende Inhaltsstoffe, die Haar und Kopfhaut behutsam reinigen. Zudem verzichtet das extra milde Shampoo auf Duft- und Farbstoffe sowie klassische Konservierungsmittel. Es ist daher auch für Babys und Kinder geeignet.

    Duschen
    Die tägliche Dusche, morgens oder abends, gehört für viele im Alltag einfach dazu. Menschen, die Sport treiben oder körperlich arbeiten, duschen auch gerne mehrmals täglich. Häufiges, zu heißes oder zu langes Duschen kann jedoch die Haut austrocknen und die Hautbarriere zusätzlich schädigen. Unsere Daily Moisture Therapy Duschcreme für normale bis trockene Haut reinigt den ganzen Körper jeden Tag sanft und gründlich, ohne die Haut auszutrocknen. Ausgewählte Inhaltsstoffe spenden Feuchtigkeit, wirken rückfettend und hinterlassen ein angenehm zartes Hautgefühl.

    Gesichtsreinigung
    Gerade die dünne Gesichtshaut, die ständig in Kontakt mit der Außenwelt steht, kann schnell empfindlich auf äußere Reize reagieren. Dies gilt besonders, wenn die natürliche Schutzbarriere der Haut geschwächt ist, etwa bei atopisch veranlagter Haut wie bei Neurodermitis. Unser Calming Relief Mizellen Reinigungsfluid für empfindliche, gereizte und zu Rötungen neigende Gesichtshaut enthält daher bewusst keine potenziell reizenden Inhaltsstoffe, wie Duftstoffe. Es befreit die Gesichtshaut mit milden Tensiden sanft von (Augen-)Make-up und Verunreinigungen, ohne Trockenheit zu verursachen. Es beruhigt die Gesichtshaut und hinterlässt ein angenehmes und erfrischtes Hautgefühl. Die ideale Gesichtsreinigung für zwischendurch.

    Gesichtsreinigung
    Unsere Calming Relief Sanfte Reinigungsmilch für empfindliche, trockene und zu Rötungen neigende Gesichtshaut hat eine cremige Konsistenz, welche die Haut zusätzlich mit Feuchtigkeit versorgt und beruhigt.

    Gesichtspflege
    Gesichtspflege Unsere Calming Relief Gesichtscreme baut die natürliche Hautbarriere auf, schützt so vor äußeren Reizen und beruhigt durch einen Wirkkomplex aus PEA und hautverwandten Lipiden. Sie ist die ideale Ergänzung zur Basispflege des Gesichts und kann bis an den Lidrand aufgetragen werden.

    Körperpflege
    Unsere leichte Calming Relief A.I. Body Lotion für irritierte, gereizte oder juckende Haut ist eine feuchtigkeitsspendende und beruhigende Hautpflege. Mit ihrem Wirkkomplex aus hautverwandten Lipiden und Palmitoylethanolamid (PEA) lindert sie Juckreiz und Rötungen. Zudem hilft sie, Trockenheit sowie Spannungsgefühle zu reduzieren und stärkt die natürliche Hautbarriere.

    Behandlung von allergischen Hautreaktionen 

    Juckreiz, Rötungen, Schwellungen, Quaddeln, Bläschen... - reagiert Deine Haut in bestimmten Situationen immer wieder mit diesen Symptomen, kann das auf eine (Kontakt-)Allergie hindeuten. Beobachte aber, ob zusätzlich noch weitere Beschwerden auftreten. Folgende Symptome sind bei einer Allergie möglich:


    Deine Atemwege: 

    • Niesanfälle 
    • Laufende oder verstopfte Nase 
    • Juckreiz in Nase oder Rachen 
    • Atemnot, pfeifende Atmung 
    • Hustenreiz

    Deine Augen: 

    • Gerötete Augen 
    • Juckreiz 
    • Tränenfluss 
    • Geschwollene Augenlider 
    • Lichtempfindlichkeit

    Dein Magen-Darm-Trakt

    •  Übelkeit 
    • Bauchschmerzen 
    • Erbrechen 
    • Durchfall
    • Blähungen

    Dein Herz-Kreislauf-System: 

    • Blutdruckabfall 
    • Herzrasen 
    • Schwindel

    Dein Nervensystem: 

    • Kopfschmerzen 
    • Müdigkeit 
    • Konzentrationsprobleme

    Treten Symptome wie Atemnot, starker Blutdruckabfall oder Schwindel auf, kann es sich um eine schwere allergische Reaktion (Anaphylaxie) handeln. In diesem Fall ist sofortige medizinische Hilfe notwendig.

    Typische Situationen, die darauf hindeuten, dass sich bei Dir eine Allergie entwickelt hat: 

    • Du entwickelst immer wieder Beschwerden, wenn Du Dich draußen aufhältst und die Pollen einer bestimmten Pflanze, z.B. Haselnuss, Birke oder Gräser, gerade fliegen. Ein Pollenflugkalender kann Dir dabei helfen, Deine „Übeltäter“ herauszufinden. 
    • Eine bestimmte Hautpartie verändert sich immer wieder auffällig, wenn Du ein bestimmtes Schmuckstück (Armband, Kette, Ohrringe) trägst. 
    • Wenn Du etwas Bestimmtes gegessen hast, z.B. Soja , reagiert Dein Körper jedes Mal mit allergietypischen Symptomen.
    • Du hast beruflich jeden Tag mit bestimmten Stoffen, wie Latex, Desinfektions- oder Lösungsmitteln, zu tun und die Haut an Deinen Händen reagiert zunehmend mit Rötungen, Juckreiz, Trockenheit und weiteren Irritationen.

    Wann mit allergischen Hautreaktionen zum Arzt? 


    Trifft einer der Punkte oben oder mehrere auf Dich zu? Dann solltest Du auf jeden Fall (fach-) ärztlich abklären lassen, ob sich bei Dir eine Allergie entwickelt hat. Schildere in der Arztpraxis möglichst genau, welche Symptome in welchen Situationen und wie stark bei Dir auftreten. Anschließend können verschiedene Tests durchgeführt werden, um die Diagnose abzusichern: 


    • Prick-Test (die häufigste Methode): Kleine Mengen verschiedener Allergene (z. B. Pollen, Tierhaare, Nahrungsmittel) werden in Form einer Allergenlösung auf die Haut getropft. Mit einer kleinen Lanzette wird die Haut leicht eingeritzt, damit das Allergen in die oberste Hautschicht eindringen kann. Bei den Allergenen, auf die Du reagierst, bilden sich nach etwa 15-20 Minuten Rötungen und/oder Quaddeln. 
    • Intrakutantest (empfindlicher als Prick-Test): Eine kleine Menge eines Allergens in Form einer Allergenlösung wird in die Haut gespritzt. Der Test wird vor allem bei Insektengift- oder Medikamentenallergien eingesetzt. Ein positives Ergebnis zeigt sich durch Rötung, Juckreiz oder Brennen an der Injektionsstelle. 
    • Epikutantest (Pflastertest für Kontaktallergien): Spezielle Pflaster mit möglichen Allergenen (z. B. Nickel, Duftstoffe) werden 48 Stunden auf den Rücken geklebt. Nach 48–72 Stunden wird geprüft, ob Ekzeme oder Rötungen entstanden sind. 
    • Bluttests (RAST-Test, ImmunoCAP): Eine Blutprobe wird auf spezifische IgE-Antikörper (Immunglobuline) gegen bestimmte Allergene untersucht. Wird vor allem bei Nahrungsmittel-, Insektengift- oder Medikamentenallergien verwendet. 
    • Basophilen-Aktivierungstest (BAT-Test): Zeigt, wie bestimmte Immunzellen (basophile Granulozyten) auf Allergene reagieren. Der Test imitiert die allergische Reaktion im Reagenzglas. Besonders bei unklaren diagnostischen Vorbefunden geeignet. 
    • Nasale/Konjunktivale Provokation: Ein Allergen (z.B. Pollen) wird direkt in die Nase oder auf die Augenbindehaut aufgetragen. Nach nasaler Applikation wird der Luftstrom durch die Nase gemessen. Bei der konjunktivalen Testung wird hingegen beobachtet ob eine Rötung, Juckreiz, vermehrter Tränenfluss oder Lidschwellung auftritt. 
    • Orale Provokationstest (für Lebensmittelallergien): Dieser Test ist der Standard in der Diagnostik von Nahrungsmittelallergien. Das verdächtige Lebensmittel wird schrittweise in steigender Dosierung verabreicht, um eine allergische Reaktion zu überprüfen. Da schwere allergische Reaktionen möglich sind, erfolgt der Test ausschließlich unter medizinischer Überwachung, meist in einem stationären Rahmen.

    Medikamente gegen allergische Hautreaktionen 


    Steht fest, gegen welche Stoffe Du eine Allergie entwickelt hast, stehen – neben einer angepassten Hautpflege – glücklicherweise verschiedene Medikamente zur Verfügung, die allergische Reaktionen gezielt lindern. Deine Ärztin oder Dein Arzt wird mit Dir besprechen, welche(s) Präparat(e) für Dich am besten geeignet ist/sind. Folgende Arzneimittel kommen bei einer Allergie infrage: 


    • Antihistaminika: Diese Medikamente hemmen die Wirkung von Histamin, jenem Botenstoff, der bei allergischen Reaktionen von bestimmten Immunzellen vermehrt ausgeschüttet wird. Dadurch werden Juckreiz, Schwellungen und Rötungen reduziert. Es stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung, z.B. Cetirizin, Loratadin oder Fexofenadin. Vor allem ältere Antihistaminika können müde machen. Du kannst – bitte immer in Absprache mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt – verschiedene Mittel ausprobieren, um herauszufinden, welches Dir am besten hilft und am wenigsten Nebenwirkungen auslöst. Für lokale allergische Hautreaktionen gibt es auch Cremes oder Gele mit Antihistaminika, die allerdings meist nur bei milden Beschwerden helfen. 
    • Kortison (Glukokortikoide): Dieser Wirkstoff kann (schwere) allergische Entzündungsreaktionen durch Unterdrückung des Immunsystems stoppen. Für die Haut gibt es Kortison-haltige Salben, Cremes oder Gele mit Hydrocortison, Betamethason oder Mometason. Kortison sollte nicht über einen längeren Zeitraum und nur in Absprache mit einem Arzt angewendet werden, da es in hohen Dosen oder bei langfristiger Nutzung die Hautstruktur verändern kann. Bei langfristiger Einnahme von Kortison in Form von Tabletten können Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme und erhöhter Blutdruck auftreten.6 
    • Asthma-Medikamente (bei allergischem Asthma oder Heuschnupfen): Wirkstoffe wie Salbutamol oder Fenoterol weiten die verengten Bronchien und erleichtern die Atmung bei allergischem Asthma. Präparate mit Montelukast oder Kortison werden bei allergischem Asthma auch als Dauermedikation eingesetzt. 

      Besteht bei Dir eine Pollen-, Hausstaubmilben- oder Insektengift-Allergie, kann zusätzlich eine spezifische Immuntherapie (SIT), auch Hyposensibilisierung genannt, infrage kommen. Damit sie langfristig wirken kann, muss sie am besten drei Jahre in Folge durchgeführt werden. Das Ziel: Dein Immunsystem soll sich an das Allergen gewöhnen und weniger stark darauf reagieren. Die SIT steht in zwei Varianten zur Verfügung:

       
    • Subkutane Immuntherapie (SCIT): Du bekommst „Dein“ Allergen in der Arztpraxis in immer höheren Dosen einmal pro Woche zwei bis drei Monate lang unter die Haut am Oberarm gespritzt (Aufbauphase). Danach, in der sogenannten Erhaltungsphase, bekommst Du eine Spritze im Monat. Nach jeder Spritze musst Du noch etwa 30 Minuten wegen möglicher Nebenwirkungen in der Arztpraxis bleiben.
    • Sublinguale Immuntherapie (SLIT): Bei dieser SIT-Variante wird das Allergen als Tablette oder Tropfen unter die Zunge gegeben. Beim ersten Mal erfolgt dies in der Arztpraxis unter Aufsicht, danach machst Du das jeden Tag selbst zu Hause. Achte darauf, dass Du die Tablette oder die Tropfen mindestens zwei Minuten im Mund behältst, bevor Du sie schluckst. Vorteil: Du musst nicht so oft eine Arztpraxis aufsuchen.

    Tipps, die den Alltag mit Allergien erleichtern

    Damit Dich Deine Allergie im täglichen Leben nicht zu sehr einschränkt, kannst Du selbst einiges tun. Natürlich lassen sich bestimmte Allergene, z. B. Pollen, nie komplett meiden. Doch Du kannst dafür sorgen, dass sie Deinen Körper und Deine Haut so selten wie möglich belasten.

    • Verzichte auf Schmuck, der z. B. Nickel enthält, falls Du darauf reagierst.
    • Trage Handschuhe – bei Latex-Allergie erst Baumwoll-, dann Latexhandschuhe.
    • Vermeide konsequent Pflegeprodukte mit reizenden oder unverträglichen Inhaltsstoffen.
    • Teste neue Kosmetika zunächst an einer kleinen Hautstelle (z. B. Armbeuge oder Handgelenk) und warte 24 Stunden.

    • Trage keine bunten, blumigen oder dunklen Kleidungsstücke, die Insekten anziehen.
    • Verzichte auf stark duftende Parfums, Cremes oder Haarsprays.
    • Decke Speisen und Getränke im Freien immer ab.
    • Laufe nicht barfuß über Wiesen (z. B. im Freibad).
    • Verhalte Dich ruhig, wenn Bienen oder Wespen in der Nähe sind – nicht nach ihnen schlagen.
    • Bei Bienenstich: Stachel mit Karte abschaben (nicht drücken!), Stelle kühlen und ggf. Antihistamin-Gel oder Kortison-Salbe auftragen.
    • Bei bekannter starker Reaktion: Trage stets ein Notfall-Set mit Adrenalin-Autoinjektor bei Dir.

    • Prüfe beim Einkaufen die Zutatenlisten sorgfältig. Achte auf Hinweise wie „Kann Spuren von … enthalten“ und frage bei Unsicherheiten nach.
    • Bewahre sichere und allergene Lebensmittel getrennt auf.
    • Bereite allergene und allergenfreie Speisen mit getrenntem Equipment zu (z. B. Schneidebretter).
    • Wasche Dir vor dem Zubereiten allergenfreier Speisen gründlich die Hände, z. B. mit der Daily Moisture Therapy Handwaschlotion.
    • Informiere im Restaurant über Deine Allergie. Wähle einfache Gerichte – Vorsicht bei Soßen, Dressings oder Buffets.
    • Trage Dein Notfall-Set mit Adrenalin-Autoinjektor bei Dir und informiere Dein Umfeld über den richtigen Umgang im Ernstfall.

    • Halte vor allem morgens und abends die Fenster geschlossen, wenn die Pollenbelastung hoch ist.
    • Nutze Luftreiniger mit HEPA-Filtern.
    • Trockne Deine Wäsche nicht draußen.
    • Wasche Dir vor dem Schlafen die Haare, z. B. mit dem extra milden Shampoo aus unserer Scalp Care Pflegeserie.
    • Lagere Deine Straßenkleidung nicht im Schlafzimmer.
    • Prüfe täglich die Pollenflug-Vorhersage und bleibe an belasteten Tagen möglichst drinnen.
    • Wenn Du ins Freie musst: Trage eine Sonnenbrille und Kopfbedeckung. Wechsle anschließend Deine Kleidung.
    • Spüle die Pollen regelmäßig mit Wasser ab. Für die Hände z. B. mit der Daily Moisture Therapy Handwaschlotion; für das Gesicht morgens und abends mit der Reinigungsmilch oder dem Reinigungsfluid aus der Calming Relief Pflegeserie.
    • Verwende antiallergische Augentropfen und Nasensprays möglichst frühzeitig – bevor Symptome auftreten.

    Ernährung bei allergischer Haut

    Eine ausgewogene und entzündungshemmende Ernährung kann dazu beitragen, allergische Beschwerden zu lindern. Vor allem pflanzliche und ballaststoffreiche Lebensmittel fördern eine gesunde Darmflora, die wiederum eine wichtige Rolle für das Immunsystem spielt7.

    Früchte, Gemüse und Kräuter liefern neben Ballaststoffen auch sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken können. Anthocyane, die in rot-blauen Früchten wie Blaubeeren oder Rotkohl vorkommen, sind hierfür ein Beispiel. Ebenso enthält Brokkoli Senföle, die antioxidativ wirken. Empfehlenswert ist die „Fünf am Tag“-Regel: drei Portionen Gemüse und zwei Portionen zuckerarmes Obst täglich.

    Antientzündliche Lebensmittel nutzen

    Bestimmte Lebensmittel können darüber hinaus Entzündungen im Körper begünstigen und sollten daher bei Allergien nur in Maßen konsumiert werden. Dazu gehören vor allem verarbeitetes Fleisch (z. B. Wurstwaren) sowie einfache Kohlenhydrate (Haushaltszucker, Weißmehlprodukte). Dagegen können pflanzliche Öle mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, z. B. Leinöl, Chiasamen, Walnuss- oder Rapsöl, antientzündlich wirken. Daher kann eine antientzündliche Ernährung auch bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Rosacea unterstützend wirken.

    Da der Botenstoff Histamin eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen spielt, kann es in akuten Phasen hilfreich sein, Histamin-reiche Lebensmittel zu meiden oder solche, die die Histamin-Ausschüttung fördern. Dazu gehören z. B. reifer Käse, geräucherte Wurst, Rotwein, fermentierte Produkte wie Sauerkraut, Zitrusfrüchte, Tomaten, Erdbeeren, Schokolade und Nüsse. Aber nicht alle Allergiker reagieren empfindlich auf Histamin. Besonders Menschen mit einer Histaminintoleranz oder bestimmten Allergien profitieren von einer Histamin-armen Ernährung. Frische Lebensmittel sind in der Regel besser verträglich als fermentierte oder gelagerte Produkte.

    Sprich aber zuerst mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt, bevor Du Deine Ernährung umstellst. Insbesondere bei einer Lebensmittelallergie, Histaminintoleranz oder Neurodermitis kann eine individuelle Ernährungsberatung sinnvoll sein.

    Eine Allergie bezeichnet eine übersteigerte Antwort Deines Immunsystems auf einen normalerweise harmlosen Stoff aus der Umwelt. Die Haut ist ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems und dient als erste Abwehrbarriere gegen Umweltreize. Daher kann sie, wie der Rest des Körpers, auf Allergene mit einer überschießenden Immunreaktion reagieren.
    Eine intakte Hautbarriere schützt die Haut normalerweise vor Feuchtigkeitsverlust und potenziell schädlichen Stoffen oder Reizen aus der Umwelt. Hautpflegeprodukte, die nicht zum Hauttyp und den Bedürfnissen der Haut passen, können die Hautbarriere jedoch beeinträchtigen. Auch bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Rosacea oder Schuppenflechte (Psoriasis) ist sie häufig gestört. Dadurch können Allergene, z.B. Pollen, noch leichter in die Haut eindringen und allergische Reaktionen hervorrufen, die im weiteren Verlauf die Hautbarriere noch zusätzlich belasten können. Bei schubweise verlaufenden Hauterkrankungen kann eine Allergie darüber hinaus neue Krankheitsschübe begünstigen und/oder diese verschlimmern.
    Bei einer Allergie antwortet das Immunsystem mit einer Entzündung auf harmlose Stoffe, mit der es normalerweise Krankheitserreger bekämpft. Die Haut kann darauf mit Rötungen, Schwellungen, Quaddeln, Bläschen- oder Schuppenbildung reagieren. Typisch sind außerdem Juckreiz und Trockenheit. Treten diese Symptome immer in bestimmten Situationen auf, z.B. wenn Du ein spezielles Schmuckstück trägst oder ein bestimmtes Parfüm verwendest, deutet das auf eine (Kontakt-)Allergie hin.
    Reagiert deine Haut allergisch, ist es wichtig, schnell zu handeln. In Absprache mit deiner Ärztin oder deinem Arzt kann eine Creme oder Salbe mit Antihistaminikum oder Kortison helfen, die Entzündungsreaktion zu lindern. Darüber hinaus sollte allergische Haut besonders sanft gepflegt werden. Verwende besonders milde und möglichst pH-hautneutrale Pflegeprodukte, die gezielt auf reizende Inhaltsstoffe verzichten. Dazu gehören vor allem Farbstoffe, Duftstoffe, Paraffine, Silikone, klassische Emulgatoren, klassische Konservierungsstoffe und Mikroplastik. Wo immer es möglich ist, verzichtet PHYSIOGEL® auf diese Inhaltsstoffe. Unsere Pflegeprodukte sind also für allergische Haut sehr gut geeignet. Zudem versorgen Sie Deine Haut mit Feuchtigkeit und enthalten hautähnliche Lipide, die Deine Hautbarriere regenerieren und stärken. Dadurch können potenzielle Allergene nicht mehr so leicht eindringen.
    Dabei kann Dir die kostenlose KI-Hautanalyse von PHYSIOGEL® helfen. Lade mit Deinem Smartphone einfach ein aktuelles Selfie von Dir hoch und erfahre wenige Sekunden später, welchen Hauttyp Du hast und in welchem Zustand sich Deine Haut momentan befindet. Dazu erhältst Du passende Produktempfehlungen aus unserem Sortiment. Der Clou: Wenn Du ein Pflegeprodukt eine Zeit lang verwendet hast, kannst Du die KI-Hautanalyse wiederholen und in Erfahrung bringen, wie sich Deine Haut verändert hat.
    Es ist möglich, dass eine Allergie von selbst abklingt, doch das kommt eher selten vor. Besonders bei Kindern können Lebensmittelallergien, etwa gegen Kuhmilch oder Hühnerei, mit zunehmendem Alter nachlassen. In manchen Fällen „gewöhnt“ sich das Immunsystem allmählich an das Allergen und die allergischen Reaktionen werden schwächer. Allerdings tritt bei vielen Betroffenen statt einer Heilung eine sogenannte „Symptom-Verlagerung“ auf. So kann eine Neurodermitis im Kindesalter später in eine Pollenallergie (Heuschnupfen) übergehen. Ebenso kann sich aus einer Pollenallergie, die zunächst nur Augen und Nase betrifft, im Laufe der Zeit ein allergisches Asthma entwickeln – ein Prozess, der als Etagenwechsel bekannt ist. Gerade bei Allergien gegen Pollen, Insektengifte oder Hausstaubmilben kann eine spezifische Immuntherapie (SIT) die Beschwerden langfristig lindern und das Fortschreiten der Allergie möglicherweise verhindern.8
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    1 Gebhardt N, van Bronswijk K, Bunz M, Müller T, Niessen P et al. (2023) Scoping Review zu Klimawandel und psychischer Gesundheit in Deutschland – Direkte und indirekte Auswirkungen, vulnerable Gruppen, Resilienzfaktoren. J Health Monit 8(S4): 132–161. DOI 10.25646/11650

    2 Klimek L, Vogelberg C, Werfel T (Hrsg) (2018) Weißbuch Allergie in Deutschland. Springer Berlin, Heidelberg

    3 Langer S, Horn J, Kluttig A et al. (2020) Häufigkeit von Asthma bronchiale und Alter bei der Erstdiagnose – Erste Ergebnisse der NAKO Gesundheitsstudie. Bundesgesundheitsblatt 63(4):397–403

    4 Langen, U., Schmitz, R. & Steppuhn, H. Häufigkeit allergischer Erkrankungen in Deutschland. Bundesgesundheitsbl. 56, 698–706 (2013). https://doi.org/10.1007/s00103-012-1652-7

    5 Heidemann C, Scheidt-Nave C, Beyer AK et al. (2021) Gesundheitliche Lage von Erwachsenen in Deutschland – Ergebnisse zu ausgewählten Indikatoren der Studie GEDA 2019/2020-EHIS. J Health Monit 6(3):3–27. https://edoc.rki.de/handle/176904/8749 (Stand: 12.06.2023)

    6 Aktories K. et al., Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 2022, 13. Auflage, 1264 Seiten, Urban&Fischer/Elsevier, München

    7 Ocean N, Howley P, Ensor J. Lettuce be happy: A longitudinal UK study on the relationship between fruit and vegetable consumption and well-being. Soc Sci Med. 2019 Feb;222:335-345. doi: 10.1016/j.socscimed.2018.12.017. Epub 2019 Jan 7. PMID: 30626498; PMCID: PMC6381324.

     8 Durham SR, Shamji MH. Allergen immunotherapy: past, present and future. Nat Rev Immunol. 2023 May;23(5):317-328. doi: 10.1038/s41577-022-00786-1. Epub 2022 Oct 17

    Pfaar O, Ankermann T, Augustin M, Bubel P, Böing S, Brehler R, Eng PA, Fischer PJ, Gerstlauer M, Hamelmann E, Jakob T, Kleine-Tebbe J, Kopp MV, Lau S, Mülleneisen N, Müller C, Nemat K, Pfützner W, Saloga J, Strömer K, Schmid-Grendelmeier P, Schuster A, Sturm GJ, Taube C, Szépfalusi Z, Vogelberg C, Wagenmann M, Wehrmann W, Werfel T, Wöhrl S, Worm M, Wedi B; Commenting participation and process support:; Kaul S, Mahler V, Schwalfenberg A. Guideline on allergen immunotherapy in IgE-mediated allergic diseases: S2K Guideline of the German Society of Allergology and Clinical Immunology (DGAKI), Society of Pediatric Allergology and Environmental Medicine (GPA), Medical Association of German Allergologists (AeDA), Austrian Society of Allergology and Immunology (ÖGAI), Swiss Society for Allergology and Immunology (SSAI), German Dermatological Society (DDG), German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNO-KHC), German Society of Pediatrics and Adolescent Medicine (DGKJ), Society of Pediatric Pulmonology (GPP), German Respiratory Society (DGP), German Professional Association of Otolaryngologists (BVHNO), German Association of Paediatric and Adolescent Care Specialists (BVKJ), Federal Association of Pneumologists, Sleep and Respiratory Physicians (BdP), Professional Association of German Dermatologists (BVDD). Allergol Select. 2022 Sep 6;6:167-232. doi: 10.5414/ALX02331E