Ernährung bei Neurodermitis: Lebensmittel, Allergien & Rezepte
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Ernährung bei Neurodermitis

Die Ernährung kann in der Behandlung von Neurodermitis, einer chronischen Hauterkrankung, die Millionen von Menschen auf der ganzen Welt betrifft, eine wichtige Rolle spielen. Zwar kann sie nicht dazu beitragen, die Ursachen einer Neurodermitis zu bekämpfen, aber eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann unterstützend wirken, das Immunsystem stärken und die Symptome der Erkrankung lindern.

Dass zwischen Neurodermitis und Ernährung ein Zusammenhang besteht, gilt heute als erwiesen.1 Jedoch resultiert daraus häufig eine voreilige Fehleinschätzung der Rolle von Nahrungsmitteln in Bezug auf die Entstehung einer Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt.

Inhalt fachlich überprüft von: Medical Affairs

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Zucker, Allergien & Co.

Häufige Mythen zur Ernährung

Viele Mythen halten sich hartnäckig, etwa dass Zucker prinzipiell zu Neurodermitis führe, oder dass verschiedene Lebensmittel generell vermieden werden sollten, um die Symptome wie Juckreiz, trockene Haut und Rötungen zu lindern. Gerade bezüglich der Bedeutung von Zucker gibt es aktuelle Untersuchungen, die seinen schlechten Einfluss auf die Neurodermitis-Symptome widerlegen.2 Das bedeutet aber nicht, dass die Reduzierung von Zucker auf dem Speiseplan nicht trotzdem positive Effekte haben kann.

Allgemeine Empfehlungen gibt es bei Neurodermitis jedoch kaum, insbesondere nicht bei der Ernährung. Denn die Erkrankung verläuft bei jedem Menschen sehr individuell. Oft führt sie aber zu einer stark eingeschränkten Lebensqualität, sofern die richtige Behandlung noch nicht gefunden wurde. So entsteht ein großer Wunsch nach einfachen Lösungen. Die Hoffnung: wenn man die Ursache finden kann, lässt man sie einfach weg, und die atopischen Ekzeme verschwinden für immer. Jedoch ist die eigentliche Ursache von Neurodermitis bis heute nicht abschließend erforscht.

Das führt dann schnell dazu, dass Lebensmittel voreilig vom Speiseplan gestrichen oder neu hinzugefügt werden. Jedoch sollte das nur in Abstimmung mit einem Arzt geschehen. Etwa wenn eine konkrete Nahrungsmittelallergie diagnostiziert wurde. Vor allem das Vermeiden von Lebensmitteln sollte nicht auf eigene Faust und aus Angst erfolgen.

Denn verzichtet man aus Angst auf zu viele Nahrungsmittel, droht, gerade bei Kindern, eine Mangelernährung. Auch das rigorose Streichen von Süßigkeiten oder Backwaren als reine Vorsichtsmaßnahme ist nicht ratsam. Viel mehr kann es die ohnehin schon beeinträchtigte Lebensqualität der Patienten weiter senken, wenn sie nicht mehr essen können, was sie möchten, ohne dass dies wirklich notwendig ist und vom Arzt verordnet wurde.3 Da gerade Kinder häufig unter atopischer Dermatitis leiden, kann ein vollständiges Verbot von Eis im Sommer oder Gebäck im Winter zu weiterer Ausgrenzung in der Schule oder beim Spielen mit Freunden führen. Dadurch steigt der Stress und dieser wiederum verschlimmert Neurodermitis nachweislich.4

Ernährung ersetzt nicht die tägliche Basispflege

Natürlich ist es verständlich, dass gerade die Eltern von Kindern mit Neurodermitis alles tun möchten, um den Leidensdruck ihrer Liebsten zu senken, denn dieser kann bei Neurodermitis erheblich sein. Dabei sollten sie jedoch bedenken, dass weder eine gesunde Ernährung noch das Weglassen bestimmter Lebensmittel allein die Symptome lindern können. Vor allem nicht ohne die entsprechende Basispflege.

Jedoch ist Neurodermitis in vielen Fällen eng an die Atopie geknüpft, also die Veranlagung des Körpers zu allergischen Überreaktionen auf eigentlich harmlose Umwelteinflüsse oder eben Nährstoffe bzw. Nahrungsmittel. Nicht selten bestehen bei Patienten mit Neurodermitis auch weitere Erkrankungen des atopischen Formenkreises, zum Beispiel Nahrungsmittelallergien.5 In diesen Fällen kann der Konsum von entsprechenden Lebensmitteln die Symptome verschlimmern und sogar zu akuten Schüben führen. Dann gehört die Vermeidungsstrategie (Karenzen) der entsprechenden Lebensmittel zur elementaren Behandlung der Neurodermitis. Das gilt übrigens auch für alle anderen möglichen Trigger von akuten Schüben, deren Identifizierung entscheidend für die erfolgreiche Behandlung und Linderung der Symptome ist.

Ernährung beeinflusst Entzündungsprozesse im Körper

Zwar lässt sich das atopische Ekzem bisher nicht heilen, die richtige Ernährung kann aber dabei helfen, Schübe zu reduzieren und Symptome zu lindern. Denn bei vielen Neurodermitis-Patienten spielen allergische Überrektionen des Körpers, letztendlich nichts anderes als Entzündungsprozesse, eine große Rolle bei der Entstehung von Schüben und Hautveränderungen. Diese Prozesse können durch verschiedenste Auslöser getriggert werden, von Sonnenlicht, über trockene Luft, Pollen, bis hin zu bestimmten Nahrungsmitteln oder Duft- und Konservierungsstoffen. Die Vermeidung einmal identifizierter Trigger, die von Patient zu Patient variieren können, ist elementar für die Behandlung. Das gilt natürlich auch für entsprechende Nahrungsmittel.

Gleichzeitig können bestimmte Nährstoffe aber auch unabhängig von einer bestehenden Allergie dazu beitragen, dass Entzündungsprozesse sich verschlimmern. Und wieder andere Lebensmittel können sie lindern und ausbremsen.

Eine Ernährung, die reich an bestimmten Nährstoffen und Antioxidantien ist, kann dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken. Dagegen können Nahrungsmittel wie Zucker und Transfette Entzündungen im Körper fördern und so die Symptome von Neurodermitis verschlimmern.

Neben der richtigen Pflege und einer möglichen medizinischen Therapie, kann demzufolge auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung einen positiven Einfluss auf das Krankheitsbild haben. Sie bildet dadurch eine Basis für die Hautgesundheit und kann diese stärken.

Doch welche Lebensmittel sind denn nun gut für die Haut und wirken sich positiv auf die Symptome einer Neurodermitis aus? Und welche nicht? In diesem Artikel erfährst Du, welchen Einfluss die Ernährung bei Neurodermitis hat, welche Nahrungsmittel geeignet sind, und welche vermieden werden sollten.6

Lebensmittelallergien & Neurodermitis treten oft gemeinsam auf

Menschen, die unter Neurodermitis leiden, haben ein höheres Risiko für Nahrungsmittelallergien. Diese lösen eine chronische Entzündung im Körper aus, bei der das Immunsystem auf eigentlich harmlose Nährstoffe überaktiv reagiert.

Neurodermitis ist eine systemische Erkrankung, die nicht nur die Haut, sondern auch das gesamte Organsystem betrifft. Das Immunsystem spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem es Krankheitserreger und Schadstoffe aus der Umwelt abwehrt. Bei Neurodermitis fällt die Abwehrreaktion bzw. der Entzündungsprozess auf körperfremde Stoffe, insbesondere auf Allergene, deutlich heftiger aus, was zu einer Entzündung (Ekzemläsionen) mit Hautrötungen, Ekzemen und starkem Juckreiz führt. So sollen die Schadstoffe mitunter über die Haut ausgeschieden werden.

Die Entzündung wird durch die Aktivierung von Immunzellen (vor allem Th2-Zellen und IgE-Antikörpern) und spezifischen Entzündungsstoffen (Zytokinen) aufrechterhalten, selbst wenn die auslösenden Substanzen erfolgreich abgewehrt wurden. Die Besonderheit bei Neurodermitis ist also, dass die Entzündungsreaktion auch dann anhält, wenn der eigentliche Auslöser schon gar nicht mehr im Körper ist bzw. nicht mehr in Kontakt mit der Haut steht.

Die Symptome sind also die Folge eines überaktiven Immunsystems. Mögliche Trigger in der Ernährung zu identifizieren und so gut es geht zu vermeiden, spielt somit eine wichtige Rolle, um eine überaktive Antwort des Immunsystems vorzubeugen.7

Hierbei unterscheidet man in vier verschiedene Typen von Lebensmittelallergien, die bei dem atopischen Ekzem eine Rolle spielen.8

  1. IgE-vermittelte Allergien
  2. Nicht-IgE-vermittelte Allergien
  3. Kreuzaktive Allergien
  4. Verzögerte Nahrungsmittelüberempfindlichkeit

Diese Allergien sind gemeint, wenn man von einer Lebensmittelallergie im klassischen Sinne spricht. Von ihnen abzugrenzen sind die sogenannten Pseudoallergien.

Jedoch leidet nur etwa ein Drittel der Kinder mit Neurodermitis überhaupt an einer IgE- oder T-Zellen-Reaktion, also an einer solchen Nahrungsmittelallergie.9,10 Fast alle dieser Allergien, nämlich rund 80 %, werden zudem von einer sehr kleinen Gruppe an Nahrungsmitteln ausgelöst, im Kleinkindalter vor allem durch Kuhmilcheiweiß und Hühnereier.11 Je nach Alter kann der Anteil der einzelnen Nahrungsmittel variieren, wie die folgende Tabelle zeigt.12

Allergie gegen Milch & Ei besonders häufig

Allergieauslösende Lebensmittel bei Menschen mit Neurodermitis nach Altersgruppen

0 bis 12 Monate13 bis 36 Monate>36 Monate
Kuhmilch (37,9 %)Hühnerei (27,9 %)Erdnuss (21,4 %)
Hühnerei (31 %)Kuhmilch (20,5 %)Hühnerei (14,3 %)
Weizen (10,3 %)Haselnuss (13,1 %)Fisch/Crevetten (11,12 %)
Erdnuss (8,6 %)Erdnuss (10,7 %)Haselnuss (10,2 %)
Haselnuss (5,2 %)Weizen (6,6 %)Kuhmilch (9,2 %)
Kartoffel (3,4 %)Fisch/Crevetten (3,3 %)Kiwi (4,1 %)
Kiwi (1,7 %)Sesam (2,5 %)Walnuss (4,1 %)
Zucchini (1,7 %)Soja (2,5 %)Soja (3,1 %)

 

Vor allem im Kleinkindalter ist hier zu beachten, dass Lebensmittel, die zu Allergien führen können, oft in versteckter Form vorkommen, zum Beispiel in Frühstücksflocken oder Brotaufstrichen. Eine entsprechende Auslassdiät (Neurodermitis-Diät) kann bei diesem Drittel der Neurodermitis-Patienten zu einer deutlichen Verbesserung der Symptomatik führen, aber nur sehr selten zur kompletten Remission der atopischen Dermatitis. Die Verbesserung der Symptomatik entsteht vor allem durch das Durchbrechen des sogenannten Juckreiz-Kratz-Teufelskreislauf, indem durch die Vermeidung der Allergene der Entzündungsprozess verhindert wird.

IgE-vermittelte Allergie

Bei dieser Allergie wird eine Immunantwort auf ein bestimmtes Lebensmittel ausgelöst, die durch die Bildung von Antikörpern des Typen IgE vermittelt wird. Diese IgE-Antikörper (Immunglobulin) werden vom Immunsystem produziert, um gegen Allergene zu kämpfen und sind an der Auslösung von IgE-vermittelten allergischen Reaktionen beteiligt. Sobald das Immunsystem allergene Lebensmittel als gefährlich ansieht, beginnt es IgE-Antikörper zu produzieren. Die Symptome einer IgE-vermittelten Allergie treten innerhalb von Minuten bis Stunden nach dem Verzehr des Lebensmittels auf und können von milden bis hin zu schweren Reaktionen reichen. Man spricht, im Gegensatz zur T-Zellen-vermittelten Spätreaktion, in diesem Fall von einer IgE-vermittelten Sofortreaktion. Sie wird auch als echte IgE-vermittelte Allergie auf Grundnahrungsmittel bezeichnet.

Nicht-IgE-vermittelte Allergien

Bei dieser Art von Allergie gibt es keine Beteiligung von IgE-Antikörpern. Die Symptome treten in der Regel langsamer auf, oft Stunden bis Tage nach dem Verzehr des allergenen Lebensmittels. Symptome können Magen-Darm-Probleme wie Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen oder auch Hautausschläge wie bei Neurodermitis umfassen.

Kreuzaktive Allergien

Eine Kreuzreaktion tritt auf, wenn das Immunsystem auf ein bestimmtes Allergen reagiert, das strukturell ähnlich wie das Allergen ist, auf das es sensibilisiert ist. Dies kann zu Symptomen führen, wenn das kreuzreaktive Lebensmittel verzehrt wird. Zum Beispiel können Menschen, die allergisch auf Birkenpollen reagieren, auch auf Äpfel, Karotten, Sellerie und Kiwis allergisch reagieren.

Viele Erwachsene mit Neurodermitis leiden unter pollenassoziierten kreuzaktiven Allergien, die bei etwa der Hälfte der Betroffenen zu einer Verschlechterung des Hautbildes führen können. Das kann übrigens auch der Fall sein, wenn Betroffene nicht am klassischen Heuschnupfen leiden.

Pollenassoziiert bedeutet, dass die Überempfindlichkeit gegenüber Pollen sich auch durch eine Allergie auf bestimmte Lebensmittel äußern kann. Zum Beispiel können Äpfel bei Birkenpollen-Allergikern zu Juckreiz führen, der bei Kräuterpollen-Allergikern eher durch den Konsum von Gewürzen wie Kümmel, Pfeffer oder Anis entsteht. In diesem Fall muss die Ernährung tatsächlich deutlich angepasst werden, um die Symptome zu lindern.

Verzögerte Nahrungsmittelüberempfindlichkeit

Dies ist eine Form von Nahrungsmittelunverträglichkeit, die oft mit Neurodermitis in Verbindung gebracht wird. Symptome treten in der Regel Stunden bis Tage nach dem Verzehr des allergenen Lebensmittels oder dem Hautkontakt mit einem entsprechenden Allergen auf. Die Symptome können von Magen-Darm-Problemen bis hin zu Hautausschlägen und Ekzemen reichen. Man spricht in diesem Fall von einer T-Zellen-vermittelten Spätreaktion. Sie entsteht vor allem durch die Bildung von Zytokinen, die von den aktivierten Th2-Zellen produziert werden. Der Entzündungsprozess wird sozusagen auf „Sparflamme“ aufrechterhalten, auch lange nach der eigentlichen Abwehr der Allergene und Reizstoffe.

Pseudoallergien auf Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln

Nicht nur die bekannten Allergene, sondern auch andere synthetische und natürliche Lebensmittelzusätze können zu Neurodermitis-Schüben führen. Man spricht in diesen Fällen von Pseudoallergien. Sie erfolgen nicht immunologisch-vermittelt, sondern es kommt zu einer willkürlichen Freisetzung von entzündungsfördernden Stoffen wie Histamin.

Als mögliche Trigger bzw. Reizstoffe kommen verschiedenste Inhaltsstoffe infrage, einschließlich Lebensmittelzusatzstoffe wie Farbstoffe (z. B. Tartrazin, Azorubin), Konservierungsstoffe (z. B. Benzoesäure oder Sorbinsäure), Antioxidantien, Geschmacksverstärker wie Glutamat und künstliche Süßstoffe. Diese sind in einer Vielzahl von Lebensmitteln wie Süßgetränken, Süßigkeiten, Desserts, Fertiggerichten und Backwaren enthalten, ebenso wie in Saucen oder Ketchup.

Es gibt auch bestimmte Lebensmittel, die biogene Amine enthalten, wie Käse, Rotwein, Schokolade, Avocado und Tomaten.

Andere Lebensmittel wie geräucherter Fisch und Salami enthalten das Hormon Histamin.

Salicylsäure, eine organische Säure, die Gärung und Fäulnis hemmt, kommt in vielen Gewürzen, Wein, Gemüse und Früchten vor, wie zum Beispiel in Ananas, Orangen, Gurken und Oliven.

Wie finde ich heraus, ob ich eine Nahrungsmittelallergie habe?

Auf welche Lebensmittel der eigene Körper möglicherweise allergisch reagiert, kann auf unterschiedliche Weise herausgefunden werden. Mit Hilfe eines Ernährungstagebuchs kann man Muster identifizieren und sehen, welche Nahrungsmittel in einem Zusammenhang mit den Neurodermitis Schüben stehen. Zusätzlich können und sollten auf jeden Fall medizinische Tests zum Einsatz kommen, um Unverträglichkeiten zu identifizieren.

Um herauszufinden, welche Lebensmittel die Beschwerden verursachen, gibt es verschiedene medizinische Tests, die selbstverständlich immer unter Aufsicht eines Arztes durchgeführt werden sollten.

  • Prick-Test: Beim Prick-Test werden kleine Mengen des potenziell allergenen Lebensmittels auf die Haut aufgetragen und mit einer Nadel leicht eingeritzt. Bei einer allergischen Reaktion bildet sich an der betreffenden Stelle ein roter, juckender Fleck. Dieser Test eignet sich jedoch nur für IgE-vermittelte Allergien und nicht für andere Formen der Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
  • Bluttest: Der Bluttest auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten misst das Vorhandensein von spezifischen Antikörpern im Blut, die auf eine Immunreaktion gegen bestimmte Nahrungsmittel hinweisen können. Diese Antikörper sind jedoch nicht spezifisch für eine bestimmte Form der Nahrungsmittelunverträglichkeit und können auch bei anderen Entzündungszuständen im Körper auftreten.
  • Hydrogen-Atemtest: Der Wasserstoff-Atemtest wird zur Diagnose von Laktoseintoleranz und anderen Kohlenhydratunverträglichkeiten verwendet. Dabei wird eine kleine Menge des betreffenden Zuckers eingenommen und der Wasserstoffgehalt im Atem gemessen. Wenn der Körper den Zuckergehalt nicht richtig verarbeitet, steigt der Wasserstoffgehalt im Atem an.13

Bei der Diagnose von Lebensmittelallergien ist es wichtig, dass der Arzt eine sorgfältige Anamnese erhebt und eine vollständige körperliche Untersuchung durchführt. Der Einsatz von Tests hängt von der Art der Symptome und des Verdachts auf die Art der Lebensmittelallergie ab. In einigen Fällen können auch mehrere Testmethoden eingesetzt werden, um die Diagnose zu bestätigen.

Ernährungstagebuch

Ein Ernährungstagebuch kann dabei helfen, die Ernährung genau zu beobachten, um mögliche Trigger-Foods ausfindig zu machen. Notiere darin, was Du isst, wie Du dich danach fühlst und wie sich Deine Neurodermitis-Symptome verändern. Auf diese Weise können bestimmte Nahrungsmittel identifiziert werden, die einzelne Symptome verschlimmern. In einem Ernährungstagebuch notiert man alle Mahlzeiten, Snacks und Getränke, die man zu sich nimmt. Hierbei ist es wichtig, auch die genaue Uhrzeit und die Menge zu notieren. Zudem sollte man auch sämtliche Symptome, die im Laufe des Tages auftreten, festhalten. So kann im Nachhinein geprüft werden, ob es einen Zusammenhang zwischen der Ernährung und den Symptomen gibt.

Ein Ernährungstagebuch sollte über einen längeren Zeitraum geführt werden, am besten über mehrere Wochen. Durch die Aufzeichnungen im Ernährungstagebuch kann man dann gezielt Lebensmittel meiden, die die Symptome verschlimmern. Hierbei ist es wichtig, nicht alle möglichen Auslöser auf einmal zu meiden, sondern gezielt vorzugehen. Im Ernährungstagebuch werden dann auch die Veränderungen nach der Eliminationsdiät festgehalten, um nachprüfen zu können, ob die Symptome durch das Auslassen einzelner Lebensmittel tatsächlich abnehmen.

Demzufolge kann ein Ernährungstagebuch also ein wertvolles Instrument sein, um herauszufinden, welche Lebensmittel man bei Neurodermitis meiden sollte. Doch es ist wichtig, hierbei auch auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Eine einseitige Ernährung kann zu Mangelerscheinungen führen, die sich wiederum negativ auf die Hautgesundheit auswirken können.

Wo leidest Du an Neurodermitis?

Wie Lebensmittel unsere Haut beeinflussen können

Unsere Haut ist ein wahres Wunderwerk. Sie schützt uns nicht nur vor äußeren Einflüssen, sondern erneuert sich auch jeden Monat komplett neu. Dabei werden abgestorbene Hautschüppchen abgestoßen und durch darunterliegende, reife Zellen ersetzt. Doch im Laufe der Zeit verlangsamt sich dieser Prozess. Eine ausgewogene, hautfreundliche Ernährung kann helfen, die Zellererneuerung in Gang zu halten und die Haut vor schädlichen freien Radikalen zu schützen. Denn die Haut benötigt Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett sowie Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe. Umgekehrt kann trockene und gereizte Haut auch ein Anzeichen für einen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen sein. Deshalb ist es entscheidend, auf eine bunte und ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse, gesunden Fetten und Ballaststoffen zu achten, um die Haut zu unterstützen.

So individuell, wie einzelne Auslöser eine Rolle bei der Entstehung einer Neurodermitis spielen, hält es sich auch mit der Ernährung. Eine allgemein gültige Diät für die atopische Dermatitis gibt es demzufolge nicht. Die Ernährungsempfehlungen unterscheiden sich auch hier von Mensch zu Mensch. Grundsätzlich gilt aber, dass eine ausgewogene Ernährung wichtig ist, um das Immunsystem zu stärken und den Körper so zu schützen.

Neurodermitiker sollten besonders darauf achten, viele entzündungshemmende Nährstoffe in ihren Ernährungsplan zu integrieren. Lebensmittel, die Entzündungen begünstigen können und somit wie ein Trigger auf die Neurodermitis wirken können, sollten vermieden oder ganz aus dem Ernährungsplan gestrichen werden.

Allergien verhindern allgemeingültige Empfehlungen

Welche Lebensmittel sind bei Neurodermitis geeignet?

Einige Lebensmittel eignen sich zur Eindämmung von Entzündungsprozessen besonders gut, sofern keine Allergie gegen sie besteht. Genau deshalb gibt es keine allgemeingültigen Empfehlungen für die Ernährung bei Neurodermitis. In Gemüse und Obst stecken beispielsweise besonders viele entzündungshemmende Antioxidantien, doch gegen diese kann unter Umständen auch eine Pseudoallergie bestehen, ebenso wie gegen bestimmte Nahrungsmittel, zum Beispiel Tomaten.

Auch Omega-3-Fettsäuren aus beispielsweise hochwertigem Leinöl wirken entzündungshemmend auf den Körper. Sie sind auch in Fisch enthalten, doch auch hier können Allergien dazu führen, dass der Verzehr bei Neurodermitis trotzdem nicht empfohlen werden kann.

Ein oder mehrere Gespräche mit dem Arzt sind vor einer Ernährungsumstellung für die Behandlung von Neurodermitis also unabdingbar, ebenso wie das Führen eines Ernährungstagebuchs.

Um die Darmflora zu unterstützen, können Probiotika in Form von fermentierten Milchprodukten helfen, falls keine Milchunverträglichkeit besteht. Auch wirkt sich eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen positiv auf die Ernährung aus. Vitamin A unterstützt dabei, neue Hautzellen zu bilden und steigert die Elastizität der Haut. Vitamin B ist unter anderem dafür verantwortlich, dass Rötungen und Risse in der Hautbarriere repariert werden.

Häufig werden folgende Lebensmittel von Menschen mit Neurodermitis gut vertragen und können sich positiv auf die Haut auswirken: 14

  • Fisch: Fisch ist reich an Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmende Eigenschaften haben und dazu beitragen können, die Symptome von Neurodermitis zu lindern. Lachs, Makrele und Thunfisch sind gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren.
  • Gemüse: Grünes Blattgemüse wie Spinat und Brokkoli sind reich an Antioxidantien und Nährstoffen, die dazu beitragen können, die Hautgesundheit zu fördern und Entzündungen im Körper zu reduzieren.
  • Obst: Obst wie Beeren und Äpfel sind reich an Vitamin C und anderen Antioxidantien, die dazu beitragen können, Entzündungen im Körper zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken.
  • Nüsse und Samen: Nüsse und Samen sind reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und anderen Nährstoffen, die dazu beitragen können, die Hautgesundheit zu fördern und Entzündungen im Körper zu reduzieren. Vor allem die Bedeutung von Vitamin E ist mittlerweile auch in Studien nachgewiesen worden.15
  • Vollkornprodukte: Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln und brauner Reis sind reich an Ballaststoffen, die dazu beitragen können, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und Entzündungen im Körper zu reduzieren.
  • Hafer: Das Getreide ist reich an Ballaststoffen, welche die Darmflora stärken und so auch günstig für ein intaktes Immunsystem sind. Auch wirken enthaltene Nährstoffe wie Zink, Biotin und Magnesium sich positiv auf die Haut aus. Achtung: Besteht eine Unverträglichkeit gegen Gluten, greife auf glutenfreien Hafer zurück. Bei diesem ist sichergestellt, dass es keine Kontamination mit Weizen gab.
  • Probiotika: Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben können. Sie kommen in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir, Kimchi und Sauerkraut vor und können dabei helfen, das Gleichgewicht der Darmflora zu verbessern und das Immunsystem zu stärken. Da es einen Zusammenhang zwischen dem Darm und der Haut gibt, kann die Verbesserung der Darmgesundheit auch zur Verbesserung der Neurodermitis-Symptome beitragen.
  • Grüner Tee und gefiltertes Trinkwasser
Vor allem Proteine, Arachidonsäure & Histamine problematisch

Lebensmittel, die bei Neurodermitis nicht gut vertragen werden

Wenn bei Menschen mit Neurodermitis zusätzlich bekannte Lebensmittelallergien bestehen, sollten sie darauf achten, entsprechende entzündungsfördernde Lebensmittel zu vermeiden. Hierunter fallen insbesondere Produkte mit schnell resorbierbarem Zucker, die häufig in Süßigkeiten und Weißmehlprodukten vorkommen. Dieser Zucker fördert generell entzündliche Prozesse im Körper. Dieser ist auch in Honig und Dicksäften enthalten, da diese Produkte ebenso wie Haushaltszucker vorwiegend aus Saccharose bestehen. Es gibt aber keine Lebensmittel, die Menschen mit Neurodermitis generell meiden sollten. Auslassdiäten sind immer nur dann ratsam, wenn eine Allergie durch einen Arzt nachgewiesen wurde. 

Auch fördern Alkohol, Kaffee und scharfe Gewürze die Durchblutung der Haut und können so den Juckreiz zusätzlich verstärken. Insgesamt betrachtet, gibt es einige Nahrungsmittel, die unter Verdacht stehen, die Neurodermitis zu verschlechtern: 16

  • Milchprodukte: Milch und Milchprodukte wie Käse oder Joghurt sind, besonders im Kleinkindalter, häufig Auslöser von Neurodermitis. Die in Milch enthaltenen Proteine können allergische Reaktionen auslösen und sollten daher vermieden werden.
  • Eier: Eier gehören zu den häufigsten Auslösern von Lebensmittelallergien. Menschen mit Neurodermitis sollten daher vorsichtig sein und Eier meiden oder nur in Maßen konsumieren.
  • Soja: Soja ist ein beliebtes Lebensmittel, das in vielen verarbeiteten Produkten enthalten ist. Allerdings kann es bei manchen Menschen zu allergischen Reaktionen führen und sollte daher bei Neurodermitis gemieden werden.
  • Schweinefleisch: Schweinefleisch enthält Arachidonsäure, welche entzündliche Prozesse im Körper fördert und deshalb von Neurodermitikern nicht gut vertragen wird. Auch Wurst und Wurstwaren vom Schwein sollten gemieden werden.
  • Glutenhaltige Lebensmittel: Gluten ist ein Protein, das in vielen Getreidesorten wie Weizen, Roggen oder Gerste enthalten ist. Es kann bei manchen Menschen zu allergischen Reaktionen führen und sollte daher bei Neurodermitis vermieden werden.
  • Fertigprodukte: Fertigprodukte enthalten oft eine Vielzahl von Zusatzstoffen, die bei Neurodermitis zu allergischen Reaktionen führen können. Betroffene sollten daher möglichst auf frische und unverarbeitete Lebensmittel zurückgreifen.
  • Lebensmittel mit hohem Histamin Gehalt: Histamin ist eine Substanz, die bei einigen Menschen allergische Reaktionen auslösen kann und Entzündungen fördert. Lebensmittel mit hohem Histamin Gehalt sind unter anderem Tomaten und Zitrusfrüchte.
  • Solanin: Solanin wirkt wie ein natürliches Pestizid und kann Entzündungen und Juckreiz auslösen. Tomaten, Paprika, Auberginen und Kartoffeln enthalten dieses Alkaloid. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Neurodermitis-Betroffenen auf diese Gemüsesorten reagieren.
LebensmittelHäufig vertragen Häufig nicht vertragen
Obst
  • Äpfel
  • Bananen
  • Birnen
  • Heidelbeeren
  • Mango
  • Wassermelone
  • Saures Obst wie Erdbeeren, Johannisbeeren, Kiwis, Pfirsiche, Stachelbeeren
  • Zitrusfrüchte
Gemüse
  • Blattsalate
  • Kohl
  • Bohnen und Linsen
  • Brokkoli
  • Erbsen
  • Kartoffeln
  • Kürbis
  • Mais
  • Mangold
  • Pilze
  • Rote Beete
  • Salatgurke
  • Spargel
  • Spinat
  • Zucchini
  • Möhren
  • Paprika
  • Rettich
  • Sauerkraut
  • Sellerie
  • Sojabohnen
  • Tomaten
Eier Milch und Milchprodukte, Käse
  • fermentierte Milchprodukte wie Joghurt, Kefir und Käse
  • Hühnerei
  • Kakao
  • Fruchtjoghurt/-quark
  • Pudding (industriell hergestellt)
  • Milchreis (industriell hergestellt)
Brot & Getreide
  • Getreideprodukte aus: Hirse, Hafer, Dinkel, Buchweizen, Amaranth, Quinoa
  • Reis
  • Dinkelnudeln
  • Kartoffeln
  • Getreideprodukte aus Weizen oder Roggen
  • Hartweizennudeln
  • Sojaprodukte wie Tofu
Nüsse und Samen
  • Mandeln
  • Cashew
  • Pinienkerne
  • Kürbiskerne
  • Sonnenblumenkerne
  • Erdnüsse
  • Haselnüsse
  • Walnüsse
Fette und Öle
  • Milchfreie Margarine
  • Leinöl oder Kokosfett
  • Walnussöl und andere Nussöle
  • Butter
  • Schweineschmalz
Fleisch und Wurst
  • Fleisch und Aufschnitt von Pute, Huhn, Rind, Lamm
  • Schweinefleisch und -wurst
  • Scharf gewürzte Fleischwaren
  • Wurst mit Farb-, Aroma- oder Konservierungsstoffen
Getränke
  • Wasser & grüne Kräutertees (Brennnessel, Melisse, Brombeerblätter, Fenchel, Pfefferminze)
  • Sanddornsaft, Birnensaft, Apfelsaft (stark verdünnt)
  • rote Kräutertees, Schwarztees und Früchtetees
  • Softdrinks und Limonaden
  • Kaffee
  • Kakao
  • Alkohol
Snacks
  • Trockenfrüchte
  • Reiswaffeln
  • Industriell hergestellte Backwaren/Süßwaren

Rezept-Ideen für eine ausgewogene Ernährung bei Neurodermitis

Mit ein paar einfachen Tipps und Tricks kann man seine Ernährung entsprechend anpassen und somit die Hautgesundheit unterstützen. Dabei ist eine Ernährung, die sich der Neurodermitis anpasst, in kleinster weise langweilig oder fad. Anbei findest Du ein paar leckere Rezept-Ideen.

Gebackenes Lachsfilet mit Ofen-Gemüse

Lachs ist reich an Omega-3-Fettsäuren, die dazu beitragen können, Entzündungen zu reduzieren und die Hautgesundheit zu unterstützen. Der Lachs kann mit gegrilltem Gemüse wie Brokkoli und Zucchini für zusätzliche Nährstoffe zubereitet werden.

Zubereitungszeit: 45 bis 50 Minuten

Kalorien: Das Rezept enthält insgesamt ca. 700–800 Kalorien, abhängig von der Größe und Qualität der Zutaten sowie der Menge an verwendetem Olivenöl. Eine 150 g Portion Lachsfilet hat etwa 280–300 Kalorien, während ein kleiner Brokoli (ca. 300 g) etwa 100 Kalorien hat. Eine kleine Zucchini (ca. 196 g) enthält etwa 33 Kalorien und eine Aubergine (ca. 458 g) enthält etwa 85 Kalorien. Zusammen mit einer Zwiebel und Knoblauch sowie den 3 EL Olivenöl, ergibt sich eine geschätzte Kalorienzahl von 700-800 für das gesamte Gericht. Beachte jedoch, dass dies nur eine Schätzung ist und je nach den genauen Mengen der Zutaten und Kochmethoden variieren kann.
Zutaten: 
  • 2 Lachsfilets (à 150 g)
  • 1 kleine Zucchini
  • 1 kleiner Brokkoli
  • 1/2 Aubergine
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 3 EL Olivenöl 
  • 1 TL Thymian 
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung: 
  1. Ofen auf 180 Grad vorheizen. 
  2. Zucchini, Brokkoli und Aubergine waschen und in mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden. 
  3. Das Gemüse auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, mit Olivenöl beträufeln und mit Thymian, Salz und Pfeffer würzen. 
  4. Das Gemüse für 10 Minuten im Ofen vorbacken. 
  5. Die Lachsfilets waschen, trocken tupfen und mit Salz und Pfeffer würzen. Anschließend auf das Gemüsebett legen. 
  6. Das Blech für weitere 15-20 Minuten in den Ofen geben, bis der Lachs gar ist.

Quinoa-Salat mit Pilzen und Spinat

Dieser Salat enthält Quinoa, eine proteinreiche Pflanze, die dazu beitragen kann, Entzündungen zu reduzieren. Kombiniert mit geröstetem Gemüse wie Spinat und Pilzen, liefert dieser Salat auch wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die zur Hautgesundheit beitragen können.

Zubereitungszeit: 15–20 Minuten

Kalorien: Das Rezept enthält insgesamt etwa 800–900 Kalorien, abhängig von der Größe und Qualität der Zutaten sowie der Menge an verwendetem Olivenöl und Honig. Eine 150 g Portion Quinoa enthält etwa 170–180 Kalorien. Die Pilze (250 g) enthalten etwa 40 Kalorien, eine Avocado (ca. 150 g) etwa 250 Kalorien und eine halbe Gurke (ca. 150 g) etwa 15 Kalorien. Eine kleine rote Zwiebel enthält etwa 25-30 Kalorien. Der Spinat hat einen sehr geringen Kaloriengehalt und trägt nur minimal zur Gesamtkalorienzahl bei. Zusammen mit den 3 EL Olivenöl und 1 TL Honig, ergibt sich eine geschätzte Kalorienzahl von 800-900 für das gesamte Gericht. Beachte jedoch, dass dies nur eine Schätzung ist und je nach den genauen Mengen der Zutaten und Kochmethoden variieren kann.

Zutaten: 
  • 150 g Quinoa
  • 2 Handvoll Blattspinat
  • 250 g Pilze
  • 1 Avocado
  • 1/2 Gurke
  • 1 kleine rote Zwiebel
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 TL Honig 
  • Salz und Pfeffernach Geschmack
Zubereitung: 
  1. Quinoa in ein Sieb geben und mit kaltem Wasser abspülen. In einen Topf geben und mit der doppelten Menge Wasser aufkochen lassen. Anschließend die Hitze reduzieren und den Quinoa für 15 Minuten köcheln lassen. 
  2. In der Zwischenzeit die Pilze waschen und in kleine Stücke schneiden, die Gurke und die Avocado in Würfel schneiden, die Zwiebel in feine Würfel schneiden und den Spinat waschen und trockenschleudern. 
  3. Für das Dressing Olivenöl etwas Honig, Salz und Pfeffer vermischen. 
  4. Den fertigen Quinoa mit dem Gemüse vermengen und das Dressing darüber geben.

Haferflocken-Porridge mit Beeren

Porridge besteht aus Haferflocken, die voller Nährstoffe wie Zink, Magnesium und Vitamin E stecken und sich positiv aus die Hautgesundheit auswirken. Außerdem sind Haferflocken reich an Ballaststoffen, die dabei helfen können, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Durch die Verwendung von natürlichen Süßungsmitteln wie Früchten oder Honig kann auf raffinierten Zucker verzichtet werden, der Entzündungen im Körper fördern kann.

Zubereitungszeit: 5–10 Minuten

Kalorien: Das Rezept enthält insgesamt etwa 250–300 Kalorien, abhängig von der Größe und Qualität der Zutaten sowie der Menge an Honig und Chiasamen. Eine 100 g Portion zarte Haferflocken enthält etwa 370 Kalorien. Das Porridge wird jedoch mit Wasser und einer Prise Salz zubereitet, was die Gesamtkalorienzahl senkt. Der TL Honig (ca. 20 g) enthält etwa 60 Kalorien, während der TL Zimt nur einen sehr geringen Kaloriengehalt hat und kaum zur Gesamtkalorienzahl beiträgt. Die 100 g gemischte Beeren (z. B. Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren) enthalten etwa 40-50 Kalorien, während der TL Chiasamen (ca. 5 g) etwa 25 Kalorien enthält. Zusammen ergibt sich eine geschätzte Kalorienzahl von 250-300 für das gesamte Gericht. Beachte jedoch, dass dies nur eine Schätzung ist und je nach den genauen Mengen der Zutaten und Kochmethoden variieren kann.

Zutaten: 
  • 100 g zarte Haferflocken
  • 300 ml Wasser
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Honig (optional)
  • 1 TL Zimt
  • 100 g gemischte Beeren (z. B. Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren)
  • 1 TL Chiasamen (optional) 
Zubereitung: 
  1. Haferflocken, Wasser und Salz in einen Topf geben und unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze aufkochen lassen. 
  2. Hitze reduzieren und das Porridge für ca. 5 Minuten köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren. 
  3. Honig und Zimt einrühren und das Porridge vom Herd nehmen. 
  4. Beeren waschen und halbieren oder vierteln. 
  5. Das Porridge in Schalen füllen, die Beeren darauf verteilen und mit Chiasamen toppen.

Grüner Smoothie mit Beeren

Dieser Smoothie enthält grünes Blattgemüse wie Spinat, der reich an entzündungshemmenden Nährstoffen ist. Kombiniert mit Beeren wie Blaubeeren, die reich an Antioxidantien sind, ist dies ein erfrischendes und gesundes Getränk, das zur Hautgesundheit beitragen kann.

Zubereitungszeit: ca. 5 Minuten

Kalorien: Das Rezept enthält insgesamt etwa 150–200 Kalorien, abhängig von der Größe und Qualität der Zutaten sowie der Menge an Wasser. Eine reife Banane (ca. 120 g) enthält etwa 100 Kalorien, während eine Handvoll Blaubeeren (ca. 50 g) etwa 20 Kalorien enthält. Eine Handvoll Spinat und eine halbe Gurke haben einen sehr geringen Kaloriengehalt und tragen nur minimal zur Gesamtkalorienzahl bei. Das Wasser (200 ml) enthält keine Kalorien und erhöht daher nicht die Gesamtkalorienzahl. Zusammen ergibt sich eine geschätzte Kalorienzahl von 150-200 für den Smoothie. Beachte jedoch, dass dies nur eine Schätzung ist und je nach den genauen Mengen der Zutaten und der Zubereitungsmethode variieren kann.

Zutaten: 
  • 1 reife Banane
  • 1 Handvoll Blaubeeren
  • 1 Handvoll Spinat
  • 1/2 Gurke
  • 200 ml Wasser
Zubereitung: 
  1. Banane schälen und in Stücke schneiden und Blaubeeren waschen. 
  2. Spinat waschen und grob hacken. 
  3. Gurke waschen und in Stücke schneiden. 
  4. Alle Zutaten in den Mixer geben und gut durchmixen. 
  5. Bei Bedarf noch etwas Wasser hinzufügen, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. 

Kleiner Tipp: Genieße Deinen Smoothie am besten frisch zubereitet, um von den vollen Nährstoffen zu profitieren. Guten Appetit!

Ein Tagesplan für eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung bei Neurodermitis könnte so aussehen:

MorgensMittagsAbendsZwischendurch
Müsli mit ObstGedünstetes Gemüse mit KartoffelnDinkelbrot mit SalatGesunde Snacks
  • Getreide wie Hafer, Gerste, Hirse, Dinkel, Buchweizen, Amarant, Quinoa
  • Obst wie Apfel, Birne oder Blaubeeren
  • Sauermilch, Joghurt oder Quark
  • Gemüse wie Spinat, Pilze, Mais, Brokkoli, Spargel, Zucchini
  • Grüne Blattsalate mit gutem Öl (Lein-, Raps-, Olivenöl)
  • Apfel, Kohlrabi, Mandeln, Reiswaffeln, Trockenfrüchte ohne Zuckerzusatz

Ernährungstipps für den Alltag mit Neurodermitis

Ausgewogen essen und das mit frisch zubereiteten Gerichten; die Ernährung spielt eine wichtige Rolle für die eigene Hautgesundheit. Auch die Symptome der Neurodermitis können durch die Wahl der richtigen Lebensmittel positiv beeinflusst werden. Für den Alltag gibt es ein paar Tipps, die man, neben der Lebensmittelauswahl, beachten kann:

  • Ausgewogene Ernährung: Esse möglichst abwechslungsreich, mit viel Gemüse oder Obst. Falls Du Obst und Gemüse nicht so gut verträgst, kann kurzes Andünsten die Verträglichkeit bei Neurodermitis erhöhen.
  • Selbst kochen: Koche Deine Mahlzeiten selbst und versuche, Fertigprodukte zu vermeiden. Diese enthalten häufig Reizstoffe wie Farb- und Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker oder Süßungsmittel. Selbst wenn diese nicht explizit auf der Verpackung ausgewiesen sind, können sich Spuren davon darin im Produkt befinden. Setze stattdessen auf naturbelassene Lebensmittel, um Schadstoffe zu meiden.
  • Pflanzliche Fette: Beim Kochen solltest Du auf pflanzliche Fette wie Leinöl oder Kokosfett setzen.
  • Probiotika: Fermentierte Milchprodukte (soweit verträglich) können helfen, eine gesunde, widerstandsfähige Darmflora aufzubauen. Da die Haut oft widerspiegelt, wie es dem Darm geht, können sich Probiotika positiv auf die Hautgesundheit auswirken.17
  • Entzündungshemmende Lebensmittel: Es gibt viele Lebensmittel, die entzündungshemmende Eigenschaften haben und dazu beitragen können, die Symptome von Neurodermitis zu lindern. Hierzu zählen unter anderem grünes Blattgemüse, Beeren oder Leinsamen.
  • Ausreichend Trinken: Nehme mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit am Tag zu Dir. Gefiltertes Wasser oder grüne Kräutertees, wie Pfefferminz- oder Fencheltee, eignen sich besonders gut (keine roten Kräutertees, die sind reizend), stark verdünnter Apfelsaft, keine Softdrinks. Trinken ist bei Neurodermitis umso wichtiger, da die Haut schnell austrocknet und nicht genug Flüssigkeit binden kann. 
  • Entzündungsfördernde Lebensmittel vermeiden: Schnell resorbierbare Kohlenhydrate/ Zucker – wie in Süßigkeiten und Weißmehlprodukten – wirken allgemein entzündungsfördernd.
  • Auf Alkohol und Rauchen verzichten: Rauchen stört die Durchblutung und damit die Regeneration der Haut. Auch Alkohol kann eine Verschlimmerung der Neurodermitis-Symptome bewirken.

Viel trinken für schöne Haut

Wie der gesamte Körper, so besteht auch die Haut zu einem Großteil aus Wasser; bei Erwachsenen zu rund 70 Prozent. Deshalb ist Wasser auch wichtig für die Hautgesundheit.

Der Haut hilft also viel Wasser trinken. Schöne Haut ist dabei das Ergebnis. Es versorgt uns nicht nur mit Flüssigkeit, sondern ist auch an Stoffwechselprozessen und am Hautstoffwechsel beteiligt. Trinkwasser trägt dazu bei, dass der natürliche Hautschutzmantel in Balance bleibt.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen rund 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag zu trinken, am besten Wasser. Wenn es heiß ist, können noch mal rund 0,5 Liter dazu kommen.

Wer genug trinkt, wird mit einem frischeren, rosigen Teint belohnt.

Tipps für stressige Tage

  • Trinke gleich morgens nach dem Aufstehen ein großes Glas lauwarmes Wasser mit einem Spritzer Zitrone. Das versorgt Dich nach der Nacht mit Flüssigkeit und ist gut, um den Stoffwechsel in Gang zu bringen.
  • Stelle Dir eine Karaffe Wasser, z. B. mit Gurke und Minzblättern oder Beeren mit Limettenscheiben, auf den Schreibtisch. Das Wasser wird so leicht aromatisiert und schmeckt nochmal besser.
  • Probiere verschiedene Wassersorten aus. Sie können sich deutlich im Geschmack unterscheiden. Wechsle zwischendurch auch mal die Marke, dann wird Dir das Wassertrinken nicht langweilig.
  • Lade Dir eine spezielle App runter, die Dich daran erinnert über den Tag verteilt genug zu trinken.

Dos and Don'ts rund ums Trinken

Dos

  • Trinke hauptsächlich Wasser! Wasser unterstützt Deinen Körper dabei, gesund zu bleiben. Es ist nicht nur überlebensnotwendige Flüssigkeit, sondern Wasser ist auch am Transport von Sauerstoff und Nährstoffen in die Hautzellen beteiligt.
  • Du tun Deiner Haut außerdem etwas Gutes, wenn Du grünen Tee trinkst. Er ist reich an Antioxidantien, die Dich vor Zellschädigungen schützen können und dabei helfen, Dich gesund zu halten.
  • Zwischendurch eignen sich auch ungesüßte Frucht- und Kräutertees sowie Saftschorlen, im Verhältnis 1:3 gemischt.

Don‘ts

  • Trinke Alkohol nur in Maßen. Alkohol wirkt harntreibend, so dass Dein Körper mehr Urin produziert. Der häufige Gang ins Badezimmer geht mit einem schnelleren Flüssigkeitsverlust einher, Dehydrierung kann die Folge sein.
  • Meide zu viel Koffein. Trinke nicht mehr als drei bis vier Tassen Kaffee oder Tee am Tag. Übermäßiger Koffeinkonsum kann harntreibend wirken und zu Dehydrierung führen.

Wenn sich trotz aller Trink-Tipps die Haut noch immer sehr trocken anfühlt, hilf mit einer Pflege nach: Die PHYSIOGEL® Daily Moisture Therapy für sehr trockene Haut ist auf die Bedürfnisse von Haut abgestimmt, die nicht nur sehr trocken ist, sondern mehrmals täglich eingecremt werden muss.

Weitere Tipps & Ratgeber bei Neurodermitis
Ernährung bei Neurodermitis
Gibt es Lebensmittel, die man bei Neurodermitis meiden sollte? Und welche Nährstoffe können dabei helfen, trockene Haut und Symptome wie Juckreiz lindern?
Hautpflege für Sportler
Die Haut wird von Sonne, Chlor und häufigem Duschen stark beansprucht. Deshalb braucht sie nach dem Sport die richtige Pflege, um unreiner Haut durch Sport vorzubeugen.
Basispflege bei Neurodermitis
Tägliches Eincremen mit feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Cremes und Lotionen ist bei Neurodermitis wichtig, um sowohl die Symptome zu lindern als auch akute Schübe zu vermeiden. 
Eine Frau mit blauer Mütze und blauem Strickschal genießt mit geschlossenen Augen eine herrliche Winterlandschaft im Hintergrund
Umwelt als Auslöser
Sonne, Wind und Wetter, Ozon, das Leben in der Stadt mit einer hohen Feinstaub- und Abgasbelastung, sowie kalkhaltiges Leitungswasser sind äußere Faktoren, die sich auf unsere Hautgesundheit auswirken können.

1 Ferrari, G., Mura, M., & Eng, P. A. (2007). Neurodermitis–der Einfluss der Ernährung. Swiss Med Wkly, 157, 13.

2 Ehlers, I. et al. (2001): Sugar is not aggravating factor in atopic dermatitis. Acta Derm Venereol (Stockh) 81, 282 – 284.

3 Augustin M, Zschocke I, Lange S, Seidenglanz K, Amon U. Lebensqualität bei Hauterkrankungen: Vergleich verschiedener Lebensqualitäts-Fragebögen bei Psoriasis und atopischer Dermatitis. Hautarzt 1999; 50: 715-22.

4 Mitschenko, A., Lwow, A., Kupfer, J. et al. Neurodermitis und Stress. Hautarzt 59, 314–318 (2008). https://doi.org/10.1007/s00105-008-1525-z

5 Zander N, Augustin M, Reinert R, Schäfer I. Atopic dermatitis shows significant cutaneous comorbidity: results from large-scale investigations in the working population. J Eur Acad Dermatol Venereol 2020; 34(1): 135–41.

6 Luschkova D, Zeiser K, Ludwig A, Traidl-Hoffmann C. Atopic eczema is an environmental disease. Allergol Select. 2021 Aug 23;5:244-250. doi: 10.5414/ALX02258E. PMID: 34476334; PMCID: PMC8383845.

7.Neerven RJJV, Savelkoul H. Nutrition and Allergic Diseases. Nutrients. 2017 Jul 17;9(7):762. doi: 10.3390/nu9070762. PMID: 28714911; PMCID: PMC5537876.

8 Steinhart, H., Paschke, A., & Zunker, K. (2001). Lebensmittelallergie—eine individuelle Gefahr: Wenn das Immunsystem falsch reagiert. Biologie in unserer Zeit, 31(6), 398-407.

9 Eigenmann PA, Sampson HA et al. Prevalence of IgE-mediated food allergy among children with atopic dermatitis. Pediatrics 1998; 101: e8.

10 Werfel T, Breuer K. Role of food allergy in atopic dermatitis. Curr Opin Allergy Clin Immunol 2004; 4: 379–385

11,12 Eng PA, Ferrari G. IgE-mediated food allergies in Swiss infants and children. Swiss Med Wkly 2007; 137; s157: 13.

13 Ring, J., Schnopp, C., Kugler, C. (2010): Atopisches Ekzem (Neurodermitis): Aspekte der Ernährung und Nahrungsmittelallergie in: Klinische Ernährungsmedizin, Springer-Verlag Wien, 2010

14 Robison RG, Singh AM. Controversies in Allergy: Food Testing and Dietary Avoidance in Atopic Dermatitis. J Allergy Clin Immunol Pract. 2019 Jan;7(1):35-39. doi: 10.1016/j.jaip.2018.11.006. Epub 2018 Nov 27. PMID: 30501976; PMCID: PMC6312729.

15 Tsoureli-Nikita, E. et al. (2002): Evaluation of dietary intake of vitamin E in the treatment atopic dermatitis: a study of the clinical course and evaluation of immunoglobulin E serum levels. Int J Dermatol 41, 146 – 150.

16 A Kienle, S Plank-Habibi, S Hahn: Aktuelle Ernährungsmedizin 2018; 43(03): 229. DOI: 10.1055/s-0038-1647193, Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

17 Kasper, H. (2000): Ernährungsmedizin und Diätetik. 9., neubearbeitete Auflage. Urban und Fischer, München – Jena, 420 – 422.

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Kai ist bereits seit 2016 in wissenschaftlichen Positionen in der Pharmaindustrie aktiv und seit 2020 Head of Medical Affairs bei der Klinge Pharma GmbH. Die Abteilung ist Ansprechpartner für alle medizinisch-wissenschaftlichen Fragestellungen zu den Produkten und Therapiebereichen und ständig im engen Austausch mit Ärzten, Apotheken, Redakteuren und Verbrauchern. Kai ist Diplom-Biologe und hat in Köln studiert.
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