Neurodermitis am Auge: Auslöser & Behandlung
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Nahaufnahme eines Augenlidekzems bei einer Frau mit Neurodermitis

Ein genauer Blick auf Neurodermitis am Auge

Die Neurodermitis, die auch als atopische Dermatitis bezeichnet wird, verbinden die meisten Menschen vor allem mit juckenden und schuppenden Ekzemen, sowie Hautrötungen, Schwellungen und kleinen Bläschen im Bereich der Armbeuge, Kniekehle und an den Händen, oder auch den Füßen. Allerdings können atopische Ekzeme überall am Körper auftreten, wobei die betroffenen Hautpartien sich vor allem je nach Alter der Patienten unterscheiden. Somit können die Symptome wie lästiger Juckreiz, aber auch sichtbare Hautveränderungen ebenfalls im Gesicht und insbesondere an den Lippen und Augen entstehen. Das ist besonders bei Erwachsenen häufig der Fall. An den Augen stellt die Neurodermitis eine besonders große Belastung dar, da sie, anders als an den Füßen oder Kniekehlen, jederzeit auch für andere sichtbar ist. Vornehmlich während akuter Schübe, welche zu einer drastischen Verschlimmerung der Symptome führen, kann es deshalb passieren, dass sich Betroffene vollständig zurückziehen, was mitunter zu Beziehungsproblemen, Schamgefühl und/oder Ausgrenzung führt. Der daraus resultierende Stress verschlechtert die Symptomatik zusätzlich. Mal ganz abgesehen von etwaigen Komplikationen, die eine Neurodermitis an den Augen mit sich bringen kann, wie etwa die nicht-infektiöse Bindehautentzündung (atopische Keratokonjunktivitis/ AKK). Dabei kann die Hornhaut beschädigt werden, durch starkes Reiben droht schlimmstenfalls sogar eine Beeinträchtigung des Augenlichts. Umso wichtiger ist es zu wissen, dass man die Häufigkeit von Schüben reduzieren und die Ausprägung der Symptome lindern kann. Und damit auch das Risiko für Komplikationen wie die AKK und das Augenlid-Ekzem. Dies gelingt durch eine besondere Basispflege der Augen und der Haut im Allgemeinen, insbesondere während schubfreier Phasen mit schwächer ausgeprägten Symptomen. 

 

Inhalt fachlich überprüft von: Medical Affairs

Was ist Neurodermitis eigentlich?

Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die für Betroffene oft mit Juckreiz, chronisch trockener und rissiger Haut sowie Rötungen einhergeht. Mit der Zeit verändert sich die Haut und sie verdickt, wodurch tiefe Furchen entstehen (Lichenifikation). 

Während akuter Phasen, sogenannten Schüben, intensivieren sich die Symptome, zunächst vor allem der Juckreiz, der in der Nacht noch zunimmt, wodurch der sogenannte Juckreiz-Kratz-Teufelskreis in Gang gesetzt wird. Durch das Kratzen entstehen viele kleine Verletzungen auf der Haut. Da die Neurodermitis ohnehin schon die Hautbarriere schwächt, die uns normalerweise vor Umwelteinflüssen wie Reizstoffen, Dreck, Krankheitserregern und Keimen schützt, wird diese durch das Kratzen noch zusätzlich angegriffen. Während eines Schubs haben es Krankheitserreger und Allergene so besonders leicht, sich auf der Haut anzusiedeln und in den Körper einzudringen. 

Ein Problem, da die Neurodermitis zu den atopischen Erkrankungen gehört, die mit einer erhöhten Veranlagung für empfindliche Überreaktionen des Immunsystems auf eigentlich harmlose Reizstoffe und Umweltfaktoren wie UV-Strahlung oder Luftverschmutzung einhergehen, die nun in umso größerer Zahl die Hautbarriere durchdringen. Dadurch beginnt ein Entzündungsprozess, der dann zu den typischen Symptomen eines akuten Schubs führt, wie etwa den atopischen Ekzemen. 

Die Haut von Neurodermitis-Patienten, welche in schubfreien Phasen vor allem trocken und rissig ist, kann während eines Schubs nässen. Das ist die Folge von Entzündungen und aufgekratzter Haut. Außerdem bilden sich teilweise auch kleine Bläschen, die aufplatzen und zu nässenden Wunden werden. Die Entzündungen führen auch zu Schwellungen und Rötungen. In nässenden und aufgekratzten Wunden fühlen sich Keime besonders wohl, wodurch im schlimmsten Fall sogenannte Sekundärinfektionen durch Pilze und/oder Bakterien wie Staphylococcus aureus entstehen. Auch Viren können die aufgeweichte und stark geschwächte Hautbarriere leichter durchdringen, wie etwa das Herpes-Virus, was sich durch Symptome wie (Dell)Warzen bemerkbar macht, während bakterielle Infektionen eher zur sogenannten "Honigkruste" führen, einem gold-gelbem Schorf auf der infizierten Haut.

Die sogenannten atopischen Ekzeme können auch an den Augen auftreten und dort für Betroffene sehr belastend sein. Unsere Augen sind ein sensibles und wichtiges Sinnesorgan. Neurodermitis in diesem Bereich kann nicht nur unangenehm sein, sondern auch die Sicht beeinträchtigen und in seltenen Fällen zu weiteren Komplikationen führen. Auch kann das Augenlid-Ekzem, fachsprachlich auch Lidekzem oder Liddermatitis genannt, aufgrund einer Kontaktallergie entstehen. Zudem leiden viele Menschen an den Folgen der Neurodermitis und die Lebensqualität ist erheblich beeinträchtigt.1

Später bilden die betroffenen Hautpartien dann Schuppen und Krusten. Klingt der Schub wieder ab, was mal wenige Tage, aber auch Wochen und Monate dauern kann, trägt die Haut in der schubfreien Phase Folgen davon. An den stark betroffenen Hautpartien reagiert sie unter anderem mit Verdickung auf die starke Belastung durch die Schübe. Für Neurodermitis-Patienten ist es deshalb entscheidend, dass sie zum einen die individuellen Trigger wie Allergene und Reizstoffe identifizieren, die bei ihnen zu Schüben führen und zum anderen eine tägliche Basispflege anwenden, um die Hautbarriere in schubfreien Phasen zu stärken und so die Häufigkeit und Ausprägung von Schüben zu reduzieren. Da die Haut im Bereich der Augen schon bei gesunden Menschen sehr dünn ist, können die Symptome einer Neurodermitis hier umso unangenehmer sein. Dadurch gibt es hier auch besondere Pflegetipps zu berücksichtigen, die sich von denen der Basispflege und der Behandlung einer Neurodermitis an anderen Körperpartien wie Händen oder Füßen unterscheiden. 

Umfangreiche Infos zu Ursachen, Symptomen & Therapie

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Anzeichen für Neurodermitis am Auge

Für die optimale Behandlung während akuter Schübe und eine feuchtigkeitsspendende und milde Basispflege der Augen in schubfreien Phasen, ist es wichtig, dass die Neurodermitis zweifelsfrei diagnostiziert wurde. Denn das häufige Eincremen mit stark rückfettenden Cremes, funktioniert nicht zur Vorbeugung auf Verdacht. 

Es ist deshalb wichtig, die atopische Dermatitis von einem klassischen Ekzem zu unterscheiden, da beide ähnliche Symptome aufweisen können, aber unterschiedlich behandelt werden müssen. Ein Ekzem ist eine entzündliche Hautreaktion auf einen äußeren Reiz, wie z. B. bei einer Kontaktallergie oder Infektionen, während Neurodermitis eine genetisch bedingte Erkrankung ist, die durch die gestörte Funktion des natürlichen Schutzmantels der Haut verursacht wird. Sie kann weniger Feuchtigkeit speichern, wodurch sie trocken und rissig wird. Dadurch können Umwelteinflüsse, Allergene und auch Krankheitserreger die Hautbarriere leichter überwinden und eindringen, die bei einer intakten Barriere keine Chance hätten. Hinzu kommt, dass Menschen mit Neurodermitis häufig empfindlicher und häufiger mit Entzündungsprozessen auf eigentlich harmlose Umwelteinflüsse und Reizstoffe reagieren, als Menschen ohne Neurodermitis. 

Allerdings ist die Unterscheidung von Neurodermitis am Auge bzw. Augenlid-Ekzemen und herkömmlichen Ekzemen nicht immer ganz einfach. Die meisten Symptome, wie Juckreiz und Rötungen, sind typisch für vielerlei Hauterkrankungen. So kann es sich zum Beispiel auch um eine Schuppenflechte, ein Kontaktekzem oder Krätze handeln. 

Typisch für die Neurodermitis im Augenbereich ist hingegen, dass die Symptome schubweise auftreten und durch bestimmte Trigger ausgelöst werden. Auch Fälle von Neurodermitis in der Familie sind ein wichtiger Indikator, da die Veranlagung zur Atopie vererbt wird. Gleichzeitig gibt es bestimmte Anzeichen, sogenannte atopische Stigmata, die den Verdacht auf eine Neurodermitis erhärten können. Sie treten bei Menschen mit Erkrankungen des atopischen Formenkreises auf, zu denen die Neurodermitis zählt, aber auch Asthma oder Allergien wie Heuschnupfen. 

Einige dieser besonderen Symptome betreffen ebenfalls die Augen, vor allem die sogenannte "Dennie-Morgan-Falte, eine doppelte Lidfalte unterhalb der Augen, dunkle Augenringe und das "Hertoghe’sche Zeichen" (ausgedünnte seitliche Augenbrauen). Treten diese Indikatoren gemeinsam mit anderen allgemeinen Hautveränderungen wie Rötungen, Juckreiz und Schuppen im Bereich der Augenpartie auf, liegt der Verdacht auf eine Neurodermitis nahe. 

Pyramide zeigt das prozentuale Risiko erblich bedingter Neurodermitis in Abhängigkeit der vorbelasteten Elternteile

Ursachen für Neurodermitis am Auge

Die Symptome eines atopischen Ekzems können an verschiedenen Körperstellen auftreten. Typische Stellen sind besonders dünne Hautpartien, wie die Armbeugen, Kniekehlen, die Haut am Hals oder im Gesicht und um die Augen.  Dabei spielen Juckreiz, Schlafstörungen und Schmerzen eine große Rolle. Doch auch die mögliche Ausgrenzung, aufgrund deutlich sichtbarer Symptome, insbesondere bei Kindern, sind sehr belastend. Menschen mit Neurodermitis an den Händen vermeiden eventuell das Händeschütteln, Neurodermitis an den Füßen und Beinen erschwert das Tragen kurzer Kleidung im Sommer und auch eine Neurodermitis an den Augen lässt sich nicht verstecken. Neurodermitis im Gesicht, an den Augen, sowie an den Händen stellt für Betroffene also eine zusätzliche und oft erhebliche psychische Belastung dar. Denn das Gegenüber sieht die Symptome sofort. Zusätzlich sind Juckreiz und Schmerzen an den Augen besonders lästig und können auch die Sicht und ihre Beweglichkeit einschränken.

Die Ursachen für die Hauterkrankung sind multifaktoriell bedingt und noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination aus genetischen Faktoren und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Insbesondere die Veranlagung zur Atopie spielt eine Schlüsselrolle. Bei einer Erkrankung des atopischen Formenkreises werden harmlose Fremdstoffe vom Körper als Gefahr angesehen. Die Folge ist eine Entzündungsreaktion, eigentlich eine normale Immunantwort des Körpers, um eingedrungenen Krankheitserreger und Schadstoffe auszuscheiden. Entsteht diese Reaktion jedoch auf eigentlich harmlose Allergene, leiden betroffene Personen besonders häufig an Entzündungen, die eigentlich gar nicht notwendig sind. So entstehen letztendlich auch die typischen Neurodermitis-Symptome durch eine permanente Überreaktion des Immunsystems, die zu Entzündungen und somit zu den Ekzemen auf der Haut führt. Daran beteiligt ist auch eine gestörte Hautbarriere, die dazu führt, dass Feuchtigkeit aus der Haut verloren geht und sie anfälliger für Irritationen und Infektionen wird.

Unsere Augenregion ist besonders anfällig für Reizungen, da sie ständig in Bewegung ist und wir sie häufig reiben, wenn wir Juckreiz oder Tränenfluss verspüren. Dadurch gelangen Fremdkörper leicht in die Augen. Normalerweise ist unser Immunsystem dagegen gerüstet und reagiert entsprechend. Bei der Neurodermitis ist das jedoch anders. Selbst harmlose Duft- und Konservierungsstoffe oder Tierhaare können zu Allergenen und Reizstoffen werden, die einen Neurodermitis-Schub auslösen. Deshalb ist es besonders wichtig, sich so wenig wie möglich zu kratzen und die Hände sauber zu halten. An den Augen kann der Juckreiz jedoch besonders lästig sein, sodass sich das Kratzen kaum vermeiden lässt, was umso problematischer ist, da die Augenregion besonders empfindlich ist.

Spezielle Einflüsse oder Allergene können so ursächlich für einen Neurodermitis-Schub sein. Wichtig zu beachten ist, dass Neurodermitis eine chronische, aber nicht ansteckende Hauterkrankung ist.2

Mögliche Trigger für Schübe bei Neurodermitis am Augenlid:

Allergien, insbesondere gegenüber Umweltreizen wie auf Pollen, Schimmelpilze, Milben oder Haustiere
Stress oder emotionale Ausnahmesituationen durch Trauer, aber auch Euphorie
Trockene Umgebungsbedingungen, zum Beispiel Heizungsluft im Winter
Reizstoffe aus der Umwelt, zum Beispiel Kohlenmonoxid und Luftverschmutzung, aber auch UV-Strahlung, welche direkt auf die Augenpartie trifft. Eine Gesichtscreme mit Lichtschutzfaktor und Sonnenbrillen sind bei Neurodermitis am Augenlid sehr wichtig. 
Starke Temperaturschwankungen und schwüles Klima
Zigarettenrauch und übermäßiger Alkoholkonsum
Hautreizende Kosmetika, Augenpflegeprodukte oder Reinigungsmittel mit Alkohol, Farb- und Duftstoffen oder Lauge
Falsche Hygiene im Alltag, zum Beispiel „Trockenrubbeln“ des Gesichts mit einem Handtuch, zu häufiges, langes und/ oder heißes Baden oder Duschen
Schwitzen im Gesicht, etwa bei heißem Wetter oder beim Sport
Nahaufnahme einer T-Zone und Augenpartie, mit Schorfbildung und Schuppen infolge einer Neurodermitis

Symptome: Wie sieht ein Lidekzem aus?

Die chronisch-entzündliche Hauterkrankung Neurodermitis kann auch das Auge und die Augenlider betreffen. In diesem Falle spricht man von einem Augenlid-Ekzem. Diese stark lokalisierte Form tritt in jedem Alter und insbesondere bei älteren Kindern und Erwachsenen auf.

Ob gerötete Augen, Juckreiz oder Schmerzen rundherum  für Betroffene können die Symptome sehr unangenehm sein. Um die Augen herum ist die Haut besonders dünn und empfindlich. Aus diesem Grund ist sie besonders anfällig für äußere Einflüsse. Auch können durch die trockenen und schuppige Haut Bakterien und Keime leicht in den Körper eindringen, was ein erhöhtes Infektionsrisiko mit sich bringt.

Vor Umwelteinflüssen wie Blütenpollen im Sommer oder Kälte im Winter lassen sich die Augen nur schwer schützen. Das Augenlid-Ekzem tritt in Schüben auf und kann sich um die die komplette Augenpartie ausbreiten und sowohl das obere sowie das untere Augenlid betreffen. Häufig bildet sich die Hautkrankheit bis zu den Tränensäcken aus.

Die typischen Symptome des Augenlid-Ekzems sind:3
Starker Juckreiz und Brennen am Auge
Schuppige Haut um die Augenpartie
Geschwollene Augen
Rötungen
Trockene und dunkle Haut im Augenbereich
Risse in der Haut
Nässende und verkrustete Bläschen am Auge
Mikroblutungen oder Schorf auf den Augenlidern
Lichtempfindlichkeit

Neben den körperlichen Symptomen kann das Augenlid-Ekzem für Betroffene auch eine zusätzliche, psychische Belastung darstellen. Diese Hautpartie kann nicht versteckt oder kaschiert werden. Somit ist die Neurodermitis an diese Stelle des Gesichts für jeden direkt sichtbar. Das kann für betroffene Personen zu Stress, einem fehlenden Selbstbewusstsein, Schamgefühlen oder auch Schlafmangel führen.

Die Neurodermitis am Auge unterscheidet sich von anderen Augenerkrankungen durch das Vorliegen von Hautsymptomen wie Rötung, Juckreiz und Schuppung im Bereich des Augenlids. Andere Augenerkrankungen wie eine Bindehautentzündung haben häufig ähnliche Symptome, aber es fehlen die typischen Hautanzeichen der Neurodermitis.

Wie wird Neurodermitis am Auge behandelt?

Wenn Du an Neurodermitis leidest, kann die Haut um Deine Augen besonders empfindlich sein. Reizende Faktoren wie Wind, Hitze, Kälte, Sonnenstrahlen, Trockenheit und Umweltverschmutzung können die Symptome wie Juckreiz, Rötungen und Entzündungen verschlimmern. Ebenso wie bestimmte Allergene, etwa Tierhaare, Pollen oder Hausstaubmilben und bestimmte Lebensmittel. Die Trigger variieren jedoch von Mensch zu Mensch.

Um die Hautbarriere allgemein widerstandsfähiger zu machen und eventuelle Symptome wie Juckreiz und Rötungen zu lindern, ist es wichtig, die richtigen Pflegeprodukte zu verwenden. Zwar gibt es für Neurodermitis keine Heilung, aber mit der richtigen Basispflege kannst Du einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Symptome zu lindern und die Häufigkeit der Schübe zu reduzieren. Dazu ist es auch entscheidend, Deine individuellen Trigger für akute Schübe zu identifizieren, um sie zu meiden (Karenzen). 

Helfen Vermeidungsstrategie und Basispflege nicht dabei, die Symptome bei einem Augenlid-Ekzem zu behandeln, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Insbesondere während eines akuten Schubs kann es notwendig sein, die Behandlung stufenweise zu erweitern (Stufentherapie), etwa um rezeptpflichtige Cremes mit Kortison, juckreizlindernde Medikamente, eine Lichttherapie oder Antibiotika, Antimykotika und/oder Antiseptika, sofern es zu Sekundärinfektionen gekommen ist. Wichtig ist jedoch, dass insbesondere um die Augen herum nur Präparate mit geringem Kortison-Gehalt eingesetzt werden, da die Haut dort sehr dünn ist. Insbesondere für die Behandlung von Augenlid-Ekzemen bietet sich auch die topische (äußerliche) Behandlung mit Calcineurininhibitoren als Alternative zu Kortison an. 

Unbedingt einen Arzt aufsuchen solltest Du auch, falls Du Symptome einer Bindehautentzündung bemerkst. Bei Menschen mit Neurodermitis kann es zu einer schweren nicht-infektiösen Form der Konjunktivitis kommen, nämlich zur sogenannten atopischen Keratokonjunktivitis (AKK). Tatsächlich tritt diese bei 20-40 % der Menschen mit atopischer Dermatitis am Auge auf und kann zu Komplikationen führen.4 Deshalb sollte sie unbedingt ärztlich untersucht und behandelt werden. Bemerkst Du also Symptome wie ein Fremdkörpergefühl im Auge, tränende Augenlider oder stark gerötete und geschwollene Augenlider, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Denn ansonsten kann es zu Einschränkungen des Sehvermögens und im Extremfall sogar zum Verlust des Augenlichts kommen, was aber nur sehr selten passiert und nur dann, wenn keine rechtzeitige Behandlung erfolgt. 

Der alltägliche Umgang mit der Hauterkrankung ist für Betroffene nicht immer einfach und kann sehr herausfordernd sein.

Pflegetipps & weitere Ratgeber bei Neurodermitis

Ernährung bei Neurodermitis
Gibt es Lebensmittel, die man bei Neurodermitis meiden sollte? Und welche Nährstoffe können dabei helfen, trockene Haut und Symptome wie Juckreiz lindern?
Hautpflege für Sportler
Die Haut wird von Sonne, Chlor und häufigem Duschen stark beansprucht. Deshalb braucht sie nach dem Sport die richtige Pflege, um unreiner Haut durch Sport vorzubeugen.
Basispflege bei Neurodermitis
Tägliches Eincremen mit feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Cremes und Lotionen ist bei Neurodermitis wichtig, um sowohl die Symptome zu lindern als auch akute Schübe zu vermeiden. 
Eine Frau mit blauer Mütze und blauem Strickschal genießt mit geschlossenen Augen eine herrliche Winterlandschaft im Hintergrund
Umwelt als Auslöser
Sonne, Wind und Wetter, Ozon, das Leben in der Stadt mit einer hohen Feinstaub- und Abgasbelastung, sowie kalkhaltiges Leitungswasser sind äußere Faktoren, die sich auf unsere Hautgesundheit auswirken können.

Basispflege bei Neurodermitis an den Augen

Die Basispflege bei Neurodermitis am Augenlid ist entscheidend, um akute Schübe abzumildern, welche für Betroffene besonders belastend sind. Ausgewählte Inhaltsstoffe wie Lipide wie Ceramide unterstützen die Hautbarriere dabei, ihre Funktion wieder besser zu erfüllen. So kann sie Feuchtigkeit besser speichern und wird widerstandsfähiger gegenüber Allergenen, Umwelteinflüssen und Reizstoffen. Dadurch lässt der Juckreiz nach, der Drang zu kratzen nimmt ab und es kommt seltener zu Entzündungen und anderen Symptomen. 

Gleichzeitig gehört es ebenso zur Basispflege, dass bestimmte Routinen und Tipps bei der alltäglichen Hygiene berücksichtigt werden, um empfindliche Neurodermitis-Haut zu schützen. Dazu zählt das Vermeiden potenzieller Reizstoffe in Kosmetik- und Pflegeprodukten (vor allem Duft- und Farbstoffe, sowie bestimmte Konservierungsstoffe), ebenso wie die Empfehlung, nicht zu lange und auch nicht zu heiß zu baden oder zu duschen. Die Reinigung sollte niemals länger als 10 Minuten dauern und das Wasser eher lauwarm sein. Anschließend wird die Haut vorsichtig mit einem Handtuch trocken getupft und nicht gerubbelt. 

Doch das sind noch nicht alle Maßnahmen, die bei Neurodermitis an den Augen helfen können. 
Trockene Augen sind ein häufiges Problem bei Neurodermitis am Auge. Augentropfen können Feuchtigkeit spenden und den Juckreiz lindern. Es ist wichtig, dass Du gut verträgliche Tropfen wählst, um allergische Reaktionen zu vermeiden.
Wenn Du Kontaktlinsen trägst, solltest Du bei Deiner Reinigungslösung darauf achten, dass sie frei von Duft- und Konservierungsstoffen, sowie frei von Farbstoffen ist. Lösungen mit entsprechenden Inhaltsstoffen können nämlich sonst die Augen irritieren und so den Juckreiz verschlimmern. Zwar sind die genannten Inhaltsstoffe eigentlich harmlos, doch die ohnehin schon sehr empfindliche Haut im Bereich der Augen, ist bei Menschen mit Neurodermitis noch zusätzlich geschwächt und eventuell anfälliger gegenüber solchen Reizstoffen. Wähle stattdessen Reinigungslösungen, die speziell für empfindliche Augen entwickelt wurden.
Neurodermitis am Auge kann durch UV-Strahlung verschlimmert werden. Um Deine Augen zu schützen, solltest Du bei starkem Sonnenlicht Sonnenbrillen mit UV-Schutz tragen. Diese Brillen können dazu beitragen, dass Deine Augen gesund bleiben und den Juckreiz vermindern. 
Augensalben können bei Neurodermitis am Auge hilfreich sein, um Juckreiz und Schmerzen zu lindern. Wähle jedoch milde Salben, die frei von Duft- und Konservierungsstoffen und möglichst pH-neutral sind. Ansonsten könnte die Anwendung die Augen irritieren. 
Egal, ob symptomfreie Phasen verlängert oder akute Symptome gelindert werden sollen, die richtige und konsequente Pflege zur Stärkung der Hautbarriere ist das A und O und ein wichtiger Baustein für die gesamte Behandlung der Neurodermitis am Auge.
Wasche Dein Gesicht nur kurz und mit lauwarmem Wasser. Einmal am Morgen und einmal am Abend. Verzichte dabei auf Seife oder Reinigungsprodukte, insbesondere dann, wenn diese potenzielle Reizstoffe und/ oder Lauge enthalten. Reibe Deine Haut anschließend nicht trocken, sondern tupfe diese vorsichtig mit einem weichen Handtuch ab.

Möchtest Du nicht auf ein Pflegeprodukt verzichten, nutze ein mildes und speziell geeignetes Reinigungsfluid, das für trockene Haut geeignet und frei von Reizstoffen ist. Idealerweise enthält es zusätzlich hautverwandte Lipide, welche die Hautbarriere stärken und Feuchtigkeit spenden, während die Haut gleichzeitig widerstandsfähiger gegen das Eindringen von Triggern wird. Ein solches Reinigungsprodukt ist zum Beispiel die Calming Relief sanfte Reinigungsmilch von PHYSIOGEL®. 
Verwende eine geeignete Basispflege, die frei von reizenden Zusätzen ist, Deiner Haut Feuchtigkeit spendet und keine aggressiven Chemikalien enthält. Geeignet sind sanfte, gut verträgliche und pH-ausgeglichene Cremes, Salben und Lotionen, welche die gereizte und juckende Haut beruhigen und pflegen. 

Feuchtigkeitsspendende und rückfettende Cremes sind hier die richtige Wahl. Die PHYSIOGEL® Calming Relief A.I. Creme wurde speziell für irritierte, juckende Haut entwickelt. Die nährende Creme kann mit ihrem hautberuhigendem Wirkkomplex am ganzen Körper angewendet werden, um Juckreiz und Rötungen zu mildern. Dabei verzichtet die Rezeptur auf Allergieauslöser wie Duft- und Farbstoffe. Ein wichtiger Teil der Augenpflege bei Neurodermitis ist der Aufbau und die Pflege der natürlichen Hautbarriere. Dafür eignen sich Feuchtigkeitscremes oder eine Augensalbe, die den Aufbau und die Reparatur der Hautbarriere unterstützen, um vor weiteren Reizungen zu schützen. 
Pflegeprodukte wie Cremes sollten vorsichtig mit den Fingerspitzen aufgetupft werden und es sollte darauf geachtet werden, dass die Creme nicht in die Augen gelangt. Zusätzlich kann die Creme an einem kühlen Ort, wie im Kühlschrank, gelagert werden. Der kühlende Effekt kann so Juckreiz und Spannungsgefühle lindern. Aktivstoffe, wie Squalan, Glycerin oder Ceramide unterstützen die gerötete und trockene Haut besonders gut. Sollte man trotzdem Reizungen oder allergische Reaktionen bemerken, sollte man das Produkt sofort absetzen und einen Arzt konsultieren.

In akuten Phasen mit sehr starkem Juckreiz, kannst Du außerdem auf Hausmittel wie schwarzen Tee zurückgreifen. Allerdings niemals als Ersatz für die Basispflege, sondern nur ergänzend. Mache Dir dazu einen Umschlag (Baumwolltuch) mit abgekühltem Tee, oder nutze ein Wattepad, welches Du darin tränkst. Das kühlt die Haut nicht nur angenehm, sondern lindert auch Entzündungen und Juckreiz. Einige Websites raten auch dazu, dass Milchprodukte wie Quark ebenso kühlend wirken und für diesen Zweck eingesetzt werden können. Hier sollte man aber Vorsicht walten lassen, denn viele Menschen mit Neurodermitis leiden an einer Allergie gegen Milchprodukte

Wichtig ist, dass Du das richtige Produkt für Deine individuellen Symptome und Deinen Hauttyp findest und in die tägliche Basispflege integrierst. Hierbei können Dir ein paar Tipps und Tricks helfen, das passende Produkt zu finden.

Überprüfe die Inhaltsstoffe
Vermeide Inhaltsstoffe wie Duftstoffe, Alkohol, Farbstoffe, Konservierungsmittel und Sulfate, welche die Haut reizen können.
Überprüfe die Hauttyp-Eignung
Überprüfe, ob das Produkt für empfindliche, sehr trockene und gereizte Haut geeignet ist.
Lese Bewertungen
Lese Bewertungen anderer Menschen mit Neurodermitis, um zu sehen, wie sie das Produkt bewerten. Dazu kannst Du Produktbewertungen und Kommentare in Online-Apotheken, bei Amazon und in Foren nutzen. 
Überprüfe die Empfehlungen eines Dermatologen
Ein Dermatologe kann Dir am besten helfen, das richtige Produkt für die Bedürfnisse Deiner Haut zu finden.

In entzündlichen Phasen sollte eine antientzündliche Behandlung des atopischen Ekzems mit Medikamenten eingeleitet werden. In Zusammenarbeit mit Deinem Arzt, kann die Behandlung mit topischen Steroid-Salben, Antihistaminika oder Lichttherapie dabei helfen, die Symptome zu lindern. Auch können antiallergische Augentropfen gegen den Juckreiz für Linderung sorgen. In schwerwiegenden Fällen kann eine orale Behandlung mit Steroiden oder immunmodulatorischen Medikamenten erforderlich werden. Es ist wichtig, die Behandlung frühzeitig zu beginnen, um weitere Schäden an den Augenlidern zu verhindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Eine konsequente Anwendung der Behandlung und Vermeidung von Reizen kann auch dazu beitragen, dass die Symptome nicht erneut auftreten.  

Inhaltsstoffe im Fokus: auf was sollte bei Neurodermitis am Auge geachtet werden?

Augenlider sind besonders empfindliche Hautpartien, die oft von Neurodermitis betroffen sind. Es ist wichtig, welche Art von Augencreme man wählt, um Symptome zu lindern und weitere Irritationen zu vermeiden. Einerseits kann eine feuchtigkeitsspendende Creme helfen, die trockene Haut zu beruhigen und zu befeuchten, was zu einer Verbesserung des allgemeinen Hautzustandes führen kann. Andererseits kann die Verwendung von Augencremes mit falschen Inhaltsstoffen oder von solchen, die die Haut nicht verträgt, zu weiteren Irritationen und Entzündungen führen. Es ist wichtig, Augencremes mit milden Inhaltsstoffen zu wählen, die frei von Duft- und Konservierungsstoffen sind, da diese die empfindliche Haut am Auge reizen und allergische Reaktionen auslösen können. Außerdem sollte man darauf achten, dass das Produkt für die Verwendung am Auge geeignet ist und keine potenziell irritierenden Inhaltsstoffe enthält. Um die Symptome zu lindern und eine Verschlechterung der Haut zu vermeiden, spielen diese also eine entscheidende Rolle. Besonders bei Produkten, die in der Nähe der Augen angewendet werden, sollten die Inhaltsstoffe besonders gut überprüft werden. Durch die Verwendung von Cremes mit den richtigen Inhaltsstoffen kann man dazu beitragen, die Symptome von Neurodermitis am Auge zu lindern und eine weitere Verschlechterung der Haut zu vermeiden.5

Inhaltsstoffe, die in Pflegeprodukten bei Neurodermitis am Auge enthalten sein sollten:
Ceramide
Ceramide sind wichtige Lipide, die den natürlichen Feuchtigkeitshaushalt der Haut unterstützen und sie vor Austrocknung schützen.
Panthenol
Panthenol kann die Haut beruhigen und den Juckreiz lindern.
Niacinamid
Niacinamid kann helfen, die Hautbarriere zu stärken und den Juckreiz zu lindern.
Inhaltsstoffe, die bei Neurodermitis am Auge vermieden werden sollten:
Duftstoffe
Duftstoffe wie Rosenöl, Sandelholz, Bitterorange, Citronella, Moschus und Zimt.
Konservierungsstoffe
Konservierungsstoffe in Kosmetika, aber auch in Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, Wandfarbe, Holzlasur oder medizinischen Salben, wie zum Beispiel Methylisothiazolinon (MI), Methylchlorisothiazolinon (MCI), Methyldibromoglutaronitril (MDBGN) und Formaldehyd.
Alkohol
Alkohol kann die Haut austrocknen und den Juckreiz verschlimmern. Vermeide Augencremes, die Alkohol enthalten.
Es ist wichtig, dass Du sorgfältig die Inhaltsstoffe Deiner Augencremes überprüfst und Augencremes verwenden, die speziell für empfindliche Augen entwickelt wurden. Wenn Du unsicher bist, welche Produkte geeignet sind, solltest Du einen Augenarzt und/ oder Hautarzt konsultieren. Generell ist es wichtig, dass man sowohl bei Pflegeprodukten, als auch bei Make-up und Kosmetik auf Artikel zurückgreift, die speziell für Allergiker geeignet sind, also frei von Paraffinen, Mineralöl und Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen. 

Pflegeprodukte bei Neurodermitis am Auge und im Gesicht

Die PHYSIOGEL® BioMimetic Technologie

Die fortschrittliche PHYSIOGEL® BioMimetic Technologie imitiert die lamellare Struktur der Haut und enthält hautverwandte Lipide. Die Lipide, die für die PHYSIOGEL BioMimetic Technologie verwendet werden, schützen die Hautzellen, indem sie Feuchtigkeit einschließen. Die von den Lipiden umgebenen Hautzellen formen eine schützende Barriere, die nicht nur den Feuchtigkeitsverlust, sondern auch das Eindringen von Allergenen von außen verhindert. Auf diese Weise unterstützen Cremes und Lotionen mit der PHYSIOGEL BioMimetic Technologie die natürliche Funktion der Haut. Die Haut-Lipid-Barriere wird klinisch erwiesen regeneriert und gestärkt, sodass wichtige Feuchtigkeit in der Haut verbleibt – und schädliche Reizstoffe nicht eindringen können.

1.Augustin M, Zschocke I, Lange S, Seidenglanz K, Amon U. Lebensqualität bei Hauterkrankungen: Vergleich verschiedener Lebensqualitäts-Fragebögen bei Psoriasis und atopischer Dermatitis. Hautarzt 1999; 50: 715-22.

2.AWMF (2018) Leitlinie Neurodermitis [atopisches Ekzem; atopische Dermatitis] Entwicklungsstufe: S2k [ICD 10: L20.8, L20.9, L28.0]. Verfügbar unter: chrome-extension:// https://register.awmf.org/assets/guidelines/013-027l_S2k_Neurodermitis_2020-06-abgelaufen.pdf

3.Homey B, Ruzicka T, Wollenberg A. Atopisches Ekzem. In: Plewig G, Ruzicka T, Kaufmann R, Hertl M (Hrsgg.): Braun-Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Berlin, Heidelberg: Springer 2018: 549–568.  

4. Foster, C. S., & Calonge, M. (1990). Atopic keratoconjunctivitis. Ophthalmology, 97(8), 992-1000.

5.Thomsen SF. Atopic dermatitis: natural history, diagnosis, and treatment. ISRN Allergy. 2014;2014:354250.

Wer prüft unsere Inhalte? Medical Affairs
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Inhaltlich geprüft von Kai Melchior
Kai ist bereits seit 2016 in wissenschaftlichen Positionen in der Pharmaindustrie aktiv und seit 2020 Head of Medical Affairs bei der Klinge Pharma GmbH. Die Abteilung ist Ansprechpartner für alle medizinisch-wissenschaftlichen Fragestellungen zu den Produkten und Therapiebereichen und ständig im engen Austausch mit Ärzten, Apotheken, Redakteuren und Verbrauchern. Kai ist Diplom-Biologe und hat in Köln studiert.
Inhaltlich geprüft von Dr. Anna Pfaller
Anna ist Biologin und hat im Bereich der Augenforschung promoviert. Sie ist seit 2020 in der Abteilung Medical Affairs bei der Klinge Pharma GmbH tätig. Gemeinsam mit Kai sorgt sie dafür, dass die Informationen, die Du in unseren Inhalten findest, alle korrekt sind und dem aktuellen Stand der Forschung entsprechen. Zudem ist sie durch die Beantwortung von medizinischen Anfragen im regelmäßigen Austausch mit Patienten, Arztpraxen und Apotheken.